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Sensation: Erde droht Untergang

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Es war die ultimative Drohung, ich hörte sie nicht zum ersten Mal, und doch fuhr mir der Schreck von solchem Ausmaß in die Glieder, wie er in der Lage ist, mich (auch in diesem Fall) für mehrere Sekunden sprachlos zu machen. Der Mann sagte: "Dann gehe ich damit zu Konkurrenz, darauf können Sie sich verlassen, und dann werden Sie ja sehen, was Sie davon haben."  Also hatte ich tatsächlich Angst in diesem Moment, vielleicht jetzt doch eine falsche Entscheidung zu treffen. Zum besseren Verständnis muss ich noch hinzufügen: Den Leser, der mir die "Story des Jahrhunderts" anbot, hatte ich in der Telefonleitung, was mir doch ein bisschen das Gefühl gab, mich seinem bedrohlichen Verhalten nicht ganz schutzlos ausgeliefert zu fühlen, da sich mir immer noch die Möglichkeit bot, einfach den Hörer aufzulegen. Aber wirklich wohl fühlte ich mich nicht, denn der Mann stand (zwei Etagen tiefer) vor der Kollegin an der Rezeption und hatte ihr versichert, nicht eher das Verlagshaus der "Freien Presse" zu verlassen, bis jemand von der Redaktion mit ihm gesprochen habe. Mein "Handbuch für Leserobmänner", das leider nicht im Handel erhältlich ist, weil ich noch dabei bin, es zu schreiben, sieht für solch eine Situation diese Reaktion vor: "Leider hat kein Redakteur gerade Zeit, sich mit Ihnen länger zu unterhalten, bitte schreiben Sie einfach auf, was Ihrer Ansicht nach zwingend in die Zeitung gehört. Bitte geben Sie unbedingt Ihre Kontaktdaten mit Telefonnummer an, damit wir uns dann bei Ihnen melden können, wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, ob zu diesem Thema eine Recherche sinnvoll ist oder die Story doch die Möglichkeiten einer Tageszeitung überschreitet."

Nun war der Leser es, der sekundenlang schwieg, weil er offenbar nach der richtigen Reaktion darauf suchte, bevor er sich dann doch dazu entschließen konnte, dies zu sagen: "Das geht nicht, der Stoff ist viel zu umfangreich, ich habe aber aller Unterlagen und Beweise dabei, die ich in den letzten Jahrzehnten gesammelt und ausgewertet habe, also muss es jetzt passieren, oder ich gehe zur (...), und die sitzen, wie sie wissen, gerade mal ein paar Meter um die Ecke." Nun dann, dachte ich, sei mutig, ich sagte: "Tut mir echt leid, aber in diesem Fall können wir wirklich nichts für sie tun." Das Geräusch, dass ich daraufhin hörte, klang tatsächlich so, wie es entsteht, wenn man einen Telefonhörer auf die Gabel knallen will, aber das nicht schafft, weil der Abstand zwischen Gerät und Hand zu groß ist. Ein paar Minuten später habe ich die Kollegin an der Rezeption angerufen, und sie konnte mir (zum Glück) bestätigen, dass der Mann dann doch das Haus verlassen hat. 

Bevor ich es vergesse, dies war die Grundaussage seiner sensationellen Geschichte: Vor 7000 Jahren sind acht Außerirdische auf der Erde gelandet und haben Dinge hinterlassen, deren Auswirkungen wir erst in dieser Zeit zu spüren bekommen, und wenn wir nichts dagegen unternehmen, ist die Erde dem Untergang geweiht. Zwei Stunden später traf ich während meiner Mittagspause einen Kollegen von der Konkurrenz (um die Ecke) und fragte ihn: "Heute war ein Mann bei uns mit einer sensationellen Geschichte, aber ich habe ihn zu Euch geschickt, für uns war das eine Nummer zu groß. Ist er bei Euch eingetroffen, so um kurz vor elf?" Offenbar konnte er meinem Gesicht ablesen, dass mir der Schalk im Nacken saß, weshalb ich diese Antwort bekam: "Das kann ich nicht sagen, denn ich habe zu dieser Zeit ein längeres Gespräch mit einem Leser geführt, der mir mitteilen wollte, was Donald Trump ihm etwa eine Stunde zuvor am Telefon mitgeteilt hatte. Er wollte uns die Exklusivrechte an der Geschichte anbieten." 

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