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"Bandwürmer", ich mag sie

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Weil es mal wieder eine Beschwerde gab und ich die Zahl der Leute, die meine Blogeinträge deswegen gar nicht mehr lesen, nicht kenne, aber davon ausgehe, dass sie mittlerweile eher gestiegen als gesunken ist, möchte an dieser Stelle noch einmal festhalten und betonen: Ich liebe Bandwurmsätze und freue mich ungemein, wenn es darin Nebensätze vierten oder sogar noch höheren Grades gibt. Schon lange habe ich aufgehört, mich dafür zu entschuldigen beziehungsweise meine Vorliebe für dieses Stilmittel zu verteidigen, weil ich stets darauf verweise, dass dies mein Blog ist, ich Spaß und Freude daran haben möchte und bei weitem nie auf die Idee kommen würde, irgendjemanden dazu nötigen oder überreden zu wollen, meine Ausführungen lesen zu müssen. Wer also darauf verzichtet, von mir erfahren zu wollen, mit welchen Anliegen, Fragen oder Sorgen die Leser der "Freien Presse" bei mir am Telefon vorstellig werden, nur weil er sich nicht die Mühe machen möchten, seine für die tieferen Geheimnisse der Syntax zuständigen Gehirnwindungen zu zu aktivieren und manchen Fällen dann auch auf ihre Leistungsfähigkeit zu testen, weiß und akzeptiert das; ich werde deshalb meinen Stil nicht ändern. Wobei ich aber ausdrücklich darauf hinweise will: Bandwurmsätze verstoßen gegen eine der wichtigsten Grundsätze journalistischer Arbeit, denn Texte für Leser, die dafür bezahlen, sollten lesbar und leicht verständlich sein. In meiner wöchentlichen Kolumne auf der Seite "Leserforum" beispielsweise halte ich mich an diese Prämisse.

Noch etwas zu dem Blogeintrag von gestern: Bei der Wahl der Überschrift hatte ich schon so ein merkwürdiges Gefühl, dass mir diese Kombination von Worten  irgendwann in meinem Leben schon einmal "über den Weg gelaufen ist", aber mir wollte beim besten Willen nicht einfallen, was der Ursprung für diese Ahnung war. Nun denn, heute hat sich die Sache aufgeklärt, den ein freundlicher Leser hat mich darüber informiert, dass es mir als ein Mensch, der offenbar nicht ein Anhänger oder sogar Mitglied einer christlichen Kirche ist, nicht zusteht, sich auch nur ansatzweise über das wunderschöne und deshalb auch sehr beliebte Adventslied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" lustig zu machen oder es in die Nähe einer Verballhornung zu rücken. Deshalb möchte ich versichern: Ich wusste nicht, was ich tat, ich bitte um Nachsicht und Entschuldigung, sollte ich religiöse Gefühle verletzt haben. Als Wiedergutmachund habe ich im Netz ein bisschen recherchiert und möchte, weil ich auf diesem geisteswissenschaftlichen Gebiet für mich in Anspruch nehmen, ein Experte zu sein, meine liebste Version von "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" vorzustellen: Gesungen wird das Lied vom Thomanerchor Leipzig, und ich bitte um Nachsicht, dass wir nicht in der Vorweihnachtszeit sind, sondern Ostern ansteht und es dabei nicht darum geht, Türen zu öffnen und Tor zu weiten, sondern Nester anzulegen und Eier zu suchen.

Weil ich aber nicht nur von Kritik an meiner Arbeit berichten möchte, zumal ich außer meinem Blog auch gar keine anderen Möglichkeit habe, auch mal ein an mich persönlich gerichtetes der Öffentlichkeit mitzuteilen, möchte ich heute dieses Option für mich in Anspruch nehmen und einen Leser zu Wort kommen lassen, der sich wegen meiner Kolumne "Sich selbst vertrauen" bei mir gemeldet hat und meinte: "Sie hätten auch Physik studieren können. Ihre Meinung zur Erhaltung der Energie bei Nahrungsmitteln wird viele Leser verwirren, aber sie ist genau richtig, abgesehen von den Diäten, bei denen absichtlich das ganze Verdauungssystem so durcheinandergebracht wird, dass die Energie in noch stofflicher Form unverdaut wieder ausgeschieden wird."

Abschließend noch, weil ich über das Schreiben der ersten drei Absätze ganz vergessen habe, dass ich eigentlich heute meine Randnotizen zum Wochenausklang hätte schreiben wollen und sollen, diesen einen Satz aus den Meinungsbeiträgen von Lesern, die mich seit Montag erreicht haben und den ich der Welt da daraußen nicht vorenthalten möchte: "Merkel ist Valium und Martin Schulz Viagra."

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