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Auftrag: Was ist da passiert?

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Das Nest ist leer, die Aufregung groß, und das Drama verlangt nach einer aufklärenden Aufarbeitung, denn die Frage will beantwortet sein: Was ist passiert? Um einen ganz besonderen Rechercheauftrag an meine Kollegen in der Redaktion geht es heute in der ersten meiner Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern, wobei ich mir die Bemerkung nicht verkneifen möchte: Es hat mal wieder etwas mit unseren gefiederten und durch die Lüfte fliegenden Freunden im Tierreich zu tun. (Anmerkung: Ich halte mich hier an meine eigene Auflage, den Gattungsname an prädestinierte Stelle nicht mehr zu schreiben, weil ich den Vorwurf, auf diese Weise auf Klickzahlenfang zu gehen, gar nicht erst aufkommen lassen will.)

Episode 1: Dass mich Leser daran erinnern, dass investigativer Journalismus zu den Pflichtaufgaben meiner Kollegen in der Redaktion gehört, kommt gar nicht mal so selten vor; verbunden meistens mit der Hoffnung, dass der eigene Fall beziehungsweise das eigene Problem, das immer von großem öffentlichen Interesse ist, dabei zum eigenen Vorteil gelöst wird. Dieser Anruferin, die von der Zeitung eine gründliche Recherche und in diesem Zusammenhang die Antwort auf ihre Frage erwartet, ging es nicht um das eigene Wohl. Zuerst hatte sie mir das Ereignis in einer kurzen Zusammenfassung geschildert: In dem Vogelhaus auf ihrem Balkon befand sich das Nest einer Amselfamilie; Elternpaar und drei Junge. "Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut, denn da kann einem schon warm ums Herz werden, wenn man dem Treiben in dem Nest aus so kurzer Distanz zuschauen kann", meinte die ältere Dame in der Leitung, die dann am vergangenen Wochenende nach einer Familienfeier zurückgekommen war und das Nest leer und offenbar nun unbewohnt vorgefunden hatte; fliegen hätte der Amselnachwuchs sicherlich noch nicht gekonnt, weshalb sie den Auftrag zu einer Recherche mit dieser Frage zusammenfasste: "Was ist da passiert?"

Episode 2: Heute erreichte mich der neunte Anruf eines Leser, der nur deshalb meine Nummer gewählt hatte, weil er mir von seiner ganz persönlichen Begegnung mit Täve Schur beziehungsweise seine ganz eigene Wahrnehmung dieses Mannes erzählen wollte, weil er angesichts der seit Wochen anhaltenden Diskussion darüber, warum die Verantwortlichen sich weigern, die Radsportlegende in die "Hall of Fame des deutschen Sports" aufzunehmen, nicht anders kann, als seinem Unverständnis einmal Ausdruck zu verleihen. Der Anrufer durfte erzählen, und ich hörte, dass Täve sich bei einem gemeinsam Kegelabend so ungefähr Anfang der fünfziger Jahre als echt toller Kumpel erwiesen hatte. Wie immer bei diesem Thema wollte ich auch dieses Mal nicht darauf verzichten, zumindest den Versuch zu starten, eine Antwort auf die Frage zu bekommen, warum das Thema "Doping in DDR" in Zusammenhang mit Täve Schur immer ausgeklammert wird, denn auf eine Diskussion darüber, hat sich bislang kein Anrufer einlassen wollen. Diesmal bekam ich diese Antwort: "Wir hatten viel Spaß an diesem Abend, das kann ich Ihnen versichern, und mehr wollte ich auch nicht sagen, deswegen habe ich angerufen, nur damit sie ihn auch mal von dieser Seite auch betrachten können."

Episode 3: Meinungen zu Berichten über Fußballspiele oder allgemein über diesen Sport kann ich angesichts meiner fehlenden Fachkenntnis immer zur Kenntnis nehmen und im Zweifelsfall zur weiteren Bewertung an die Kollegen im Ressort "Sport" weiterleiten. Das habe ich auch mit dieser Einschätzung eines Lesers gemacht, wobei mir bei der ersten (und einzigen) Lektüre eine Idee kam:  Ich könnte daraus (mal wieder) eine Preisrätsel ohne Gewinnmöglichkeit machen. Also, diese Einschätzung hat mich per Mail erreicht, ich gebe diesen Absatz ungekürzt wieder, verbunden mit der Frage: Um welchen Fußballverein geht es hier? Der Leser meinte: "Immer wieder hört und  liest man, wir waren die technisch bessere Mannschaft, aber haben trotzdem verloren; die Mannschaft muss sich erst finden, wurde neu zusammengestellt und ähnliche Formulierungen.  Dass es auch anders geht,  zeigen viele kleine Vereine. Nun  freut man sich im Club, wenn 500 Zuschauer zu den Heimspielen kommen. Bei dem Spielniveau unserer ersten Mannschaft  kommen viele Fans nicht mehr oder gehen  gefrustet vor Spielende, wenn ich an das letzte Heimspiel denke. Man hat den Eindruck - und da bin ich nicht alleine -, dass der Trainer die Mannschaft nicht erreichen kann. Bessere Ergebnisse im Spiel, mehr Einsatz und Leidenschaft seitens der Mannshaft, dann kommen auch wieder die Zuschauer. Hoffentlich sehen wir in der kommenden  Serie eine andere Mannschaft." Antworten wie immer an ...

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