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Nonsens-Wissen

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Wussten Sie, dass man Laptops früher als Topflappen benutzte, um dort heiße Getränke abzustellen? Dass die Staatssicherheit der DDR das Internet erfand und der Gebrauch von Mobiltelefonen zu Schließmuskelstörungen führen kann? Oder eine Atombombe ein mit Minzebonbons gefüllter Behälter in der Größe eines Mehrfamilienhauses ist und Adolf Hitler nur ein österreichischer Schauspieler war, der bei seinen Auftritten regelmäßig große Theatersäle füllte?
 
Diese aberwitzigen Informationen findet man in der freien Satire-Enzyklopädie "Stupidedia". Sie schaut zwar rein äußerlich wie "Wikipedia" aus, ist aber inhaltlich das komplette Gegenteil. Gespickt mit jeder Menge Wissen, das keines ist, zaubert "Stupidedia" seinen Besuchern bereits seit Dezember 1994 mit allerlei Nonsens ein Lächeln ins Gesicht. Knapp 20.000 Nutzer klicken sich täglich auf die Homepage, die zurzeit etwas mehr als 17.700 Einträge von A wie Anal-Staubsauger bis Z wie zeugungsunfähige Jehovas gelistet hat, wobei die Seite auch weniger überspitzte Begriffe im Angebot hat.
 
Ins Leben gerufen wurde sie vom Wiener David Sowka. Laut dem 24-Jährigen basiert die Idee zur Satire-Homepage auf einer Kurzgeschichte, die er in seinem Buch "Schätzchen, verfälschen wir die Geschichte" schrieb. Mit "Stupidedia" setzt er den Buchtitel quasi in die Wirklichkeit um. Und das mit Erfolg. Denn täglich wird neuer Nonsens auf der Seite platziert oder ergänzt. Jeder kann sich also frei fühlen und helfen, die Seite zu füttern. Der Wahrheitsgehalt spielt dabei nur eine Nebenrolle.
 
Genau wie bei "Wikipedia" gelten allerdings auch beim Spaß-Lexikon Spielregeln. Rassistische, sexistische antifeministische, politisch nicht korrekte Artikel und Beleidigungen von Personen sind verboten. Es gab auch schon Beschwerden und Einträge mussten daraufhin zensiert werden, erzählt Sowka. In einem Fall war ein Autor so weit über das Ziel hinausgeschossen, dass das Management des Schlagersängers Heino eingreifen musste. Die Musik des singenden Sonnenbrillenträgers wurde bei "Stupidedia" als grausam, bestialisch und sadistisch beschrieben. Sowka meint in diesem Zusammenhang, dass die Zensur Stupidedia nur noch bekannter macht.

Und: Er steht nicht allein in seinem skurrilen Kampf gegen Wissen. Etliche Scherzkekse zeigen mittlerweile mit eigenen Webseiten, dass Behauptungen in schicker Optik unterhaltsam sein können, aber deshalb noch lange nicht wahr sein müssen.
 
www.stupidedia.org

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