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Zu Fuss durch Tasmanien

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Es ist der 21. Oktober - erster Tag unserer Wanderung auf einem der schoensten Weitwanderwege der Welt. Dem Overland Track. Wir wissen, dass wir mit meterdickem Schneefall ueber Nacht und mit Eis und viel Regen zu dieser Jahreszeit rechnen muessen. Doch wir haben Glueck - acht Tage wandern wir durch diese faszinierende Wildnis und haben sieben pure Sonne davon. Begeistert und beschwingt starten wir unseren Weg an einer der eindruecklichsten Bergformationen, die Tassie zu bieten hat - dem Cradle Mountain. Nur 40 Tage im Jahr ist dieser nicht wolkenverhangen - klare Sicht auch hier fuer uns. Nach 8 Stunden gelangen wir mit unseren schweren Rucksaecken, die fuer 10 Tage Essen enthalten, zur ersten Huette. Sardinen-Dosen-maessig liegen hier auf Doppelebenen jeweils 5 Leute im Schlafsack nebeneinander. Die Huetten sind einfach, aber geben Schutz.

Tag drei: Staunend stehen wir im Maerchenwald. Um uns herum wachsen dicke Moose aller Art auf meterdicken, uralten Baeumen. Glitschige Wurzeln und tiefe Schlammloecher bestimmen den Weg unter dem gruenen Dach heute. Rene steckt auf einmal bis Mitte Unterschenkel im Schlamm. 17 Kilometer sind an diesem Tag zu laufen. Am naechsten Morgen ist die Landschaft in Eis getaucht. Wir kommen auf ein Plateau und klarste Sicht praesaentiert sich auf die hoechsten Berge Tasmaniens. Der Mount Ossa ist der hoechste von ihnen. Bei dem Wetter muessen wir da hoch! Fast senkrecht klettern wir den Weg nach oben zum ersten Schneefeld. Die Australier sind Schnee nicht gewoehnt und viele drehen um. Tiefe Tritte im weichen, steil abfallenden Weiss biringen uns sicher zur naechsten Kletterstelle. Dannach noch zwei grosse Schneefelder bis wir auf dem Gipfel Tasmaniens stehen. Ein tolles, belebendes Gefuehl. Nach unten koennen wir grosse Strecken auf dem Hintern ueber den Schnee rutschen... Ein phantastischer, kraftraubender und bezaubernder Berg!

Die Landschaften wechseln fast Kilometerweise. Regenwald, Farnbaeume, Grasebenen und schwindelerregende Haengebruecken sowie dicke Moosabschnitte mit Palmenbewuchs machen das Bild Abwechslungsreich. Nach 8 Tagen und 101km erreichen wir das suedliche Ende des Weges. Mit ihm auch eine Dusche (!) und Ziviilisation. Wir nehmen Abschied von der grossen Wanderfamilie, die uns grossteils begleitet hat: zwei Paare in unserem Alter aus Holland und der Schweiz, fuenf aeltere Herren aus Perth, ein Marathonlaeufer aus Sydney...

Da der Verkehr zur Westkueste zu spaerlich ist, trampen wir kurzerhand mit einem aelteren Paar aus Adelaide nach Hobart um uns einige Tage Erholung bei unseren Freunden zu goennen. Von hier aus starten wir am 3. November weiter in Richtung Sueden der Insel. Was uns dort erwartet lest ihr im naechsten Bericht, den es Mitte November aus Melbourne gibt.

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