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Heißes Mäuschen

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Winter im Büro: Der Staub auf den Aktenordnern ist zu Kristallen gefroren, durch die Flure weht ein eisiger Wind, weil die Stadtwerke wieder Fernkälte-Überkapazitäten abbauen. Alles ist erstarrt - was an sich kein Unterschied zur restlichen Zeit des Jahres ist. Nun aber hängen Zapfen von ihrem "Eizo"-Monitor, während Sie bibbernd in Ihrem fair gehandelten Strick-Rolli aus tibetanischer Bergziegenwolle hinter Ihrem Rechner hocken und versuchen, sich an der Abluft des PC-Lüfters zu wärmen.
 
"El Frio" regiert, ein unter Büroklima-Experten bekanntes und gefürchtetes Phänomen. "El Frio" ist mit dem Temperament eines kastrierten Kampfstiers in Ihre Arbeitsplatz-Arena eingezogen und lässt Sie jetzt derart zittern, dass Sie vor Angst Würfel pieseln könnten, was im menschlichen Harnleiter zum Glück aber ein Ding der Unmöglichkeit ist - quasi die Quadratur des Eises.
 
Sei´s drum. Jedenfalls müssen es Phänomene wie "El Frio" sein, die die Macher des Online-Shops "Comfortable Computing" dazu bewegen, Linderung zu versprechen. Das Unternehmen aus Innsbruck bietet nicht weniger an als eine beheizte Maus. Der Plastik-Nager ist nach Firmenangaben "speziell für den professionellen, anspruchsvollen Anwender entwickelt" und überzeugt nicht nur rein äußerlich durch seine "edle Optik", sondern auch seine inneren Werte: Hitzereflektoren leiten demnach die gesamte Wärme nach oben, Luftdüsen sorgen für "optimale Wärmeverteilung". Mithilfe des abschaltbaren Heizelements soll diese "heiße Maus" in zwei Stufen betrieben werden können: bei 37 und 50 Grad Celsius. Ziel: Dauerhaftes Wohlbefinden bei der Arbeit am Rechner. Selbstredend soll es unmöglich sein, sich die Finger zu verbrennen - was durchaus löblich ist, weil der Anwender durch "El Frio" ja vielleicht schon drei Zehen losgeworden ist und nicht noch mehr Körperglieder verlieren mag.
 
Derlei ausgefuchste Technik hat freilich ihren Preis: Immerhin 80 Euro muss zahlen, wer das "Professionell" genannte Modell erstehen will. Und das beantwortet auch die Frage, warum die Betreiber von "Comfortable Computing" keine solche Maus brauchen. Die verdienen damit wahrscheinlich so viel Geld, dass sie gar nicht mehr aufhören können, sich die Hände zu reiben.

Von Ronny Strobel

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