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Dass Smartphones von Technikjüngern bisweilen vorschnell zu Alleskönnern stilisiert werden, ist nicht selten einem kindlichen Anfall von Euphorie geschuldet. Gewiss kann man mit so einem Handschmeichler Tickets kaufen, Videos drehen und sich den Weg weisen lassen. Trotzdem ist ein gläserner Touchscreen noch längst kein Ceran-Kochfeld, dreckige Wäsche wäscht man per Smartphone höchstens im sozialen Netzwerk und ein Kontaktgummi ist in einem solchen Gerät nur ein Bauteil, kein Verhütungsmittel.
 
Gleichwohl können die "Taschen-Rechner" immer mehr - jetzt taugen sie sogar als Sportgerät. Wenn Sie Besitzer eines Smartphones mit dem Betriebssystem Android sind und noch dazu Wurstfinger haben, dann dürfen Sie nun abtrainieren. Das jedenfalls verspricht eine kostenlose Anwendung, eine so genannte App namens "Finger Race". Der berührungsempfindliche Bildschirm eines Smartphones wird dabei zum Laufband: Man setzt Zeige- und Mittelfinger auf - und lässt sie losrennen. Das virtuelle Laufband auf dem Touchscreen rollt mit und misst die absolvierte Strecke. Je nach Fingerfertigkeit überwindet man eine Distanz von einem Meter in drei Sekunden, fünf Meter wiederum in knapp 21. Zumindest sind das die Rekordwerte der Programmierer.
 
Ohne Frage lässt sich damit sportlicher Ehrgeiz wecken. Man könnte ganze Meisterschaften organisieren, würde sich dabei nicht mal die Finger verbrennen, stattdessen vielmehr ein paar Kalorien. Ob man Langfingern die Teilnahme erlaubt, wäre freilich auszuloten. Fakt ist aber: Wenn Hänsel im berühmten Märchen der Brüder Grimm nicht schon so schmale Händchen gehabt hätte, dann wäre ?Finger Race? die Lösung schlechthin gewesen. Und aufgrund transpirativer Effekte beim App-Gebrauch hätte die Hexe schnell erfahren, was sich wirklich hinter dem Wort "Stinkefinger" verbirgt.
 
Sei's drum: Wenngleich "Finger Race" nie zu olympischen Ehren kommen wird, dürfte es immerhin ein kurzweiliges Spiel sein, um Zeit totzuschlagen. Mögen seine Programmierer aber bloß nicht auf dumme Ideen kommen und für neue App-Varianten andere Körperteile ins Visier nehmen. Es genügt, wenn die Nase beim Schnupfen läuft. Und vom Eierlauf wollen wir hier erst gar nicht anfangen ...
 
Von Ronny Strobel

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