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Vertrag zu Biedenkopf-Tagebüchern zwei Jahre alt

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Insgesamt 255.200 Euro zahlte Sachsen an zwei Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, 51.200 Euro flossen als Druckkostenzuschuss. Linke und Grüne haben noch Fragen.


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33 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

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    gelöschter Nutzer
    13.10.2015

    Gesetzt den Fall, ein Oppositionsführer im Landtag hat in dieser Zeit ebenfalls Tagebuch geführt und seine Partei äußert Interesse, diese Aufzeichnungen ebenfalls überarbeiten und drucken zu lassen - schließlich ist für ein späteres Geschichtsbild über diese Zeit nicht nur eine Sichtweise interessant. Würde die Staatskanzlei das auch finanzieren ?
    Das Verhalten Tillichs bezw. der regierenden CDU liegt ganz in alter sächsischer Tradition. Die Wettiner waren immer darauf bedacht das sächsische Geschichtsbild aus ihrer eigenen Deutungshoheit heraus aufzubauen und haben sich das auch etwas kosten lassen.
    Das Ergebnis war eine Sicht auf die Geschichte Sachsens, die streckenweise einer Hofberichterstattung gleich kam.
    Nun stelle ich nicht in Abrede, dass Biedenkopf Tagebücher interessante Einblicke in diese umschriebene Zeit geben können, aber dass der Staat diese Aufarbeitung finanziert ist unzulässig, weil es einseitig ist und letztlich zur sächsischen Hofberichterstattung beitragen wird. Ich hätte nichts einzuwenden, wenn die Kosten aus der CDU-Parteikasse beglichen würden.
    Ich frage mich, ob Helmut Schmidt seine Bücher von der Bundesrepublik subventioniert bekam.

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    gelöschter Nutzer
    13.10.2015

    „Je mehr Leser sich für die Aufzeichnungen des damaligen Ministerpräsidenten zwischen November 1990 und September 1994 interessieren und die Bücher für je 29,99 Euro erwerben, umso mehr hat Sachsen davon: Zehn Prozent des Verkaufserlöses fließen nämlich zurück in die Staatskasse“.

    Ich lasse das Zitat ?mit einem mehr als naiven und unreflektierten Inhalt? unkommentiert und widme mich lieber der Analyse und kritischen Auseinandersetzung.

    Gestern stand in der Freien Presse: „Die drei Tagebuch-Bände, von denen Sachsen zwei gefördert habe, umfassen die Zeit von 1990 bis 1994. Sie kosten je 29,99 Euro und erscheinen in einer Auflage von je 3000 Stück bei Biedenkopfs Stammverlag Siedler“

    Dieses Zitat und die Tatsache der Förderung mit 307.900 Euro dienen als Grundlage für folgende kritische Überlegungen:

    Band 2: Auflage 3000 Stück, Preis je Buch 29,90 Euro
    Band 3: Auflage 3000 Stück, Preis je Buch 29,90 Euro

    Durch den Verkauf aller 3000 Bücher eines dieser Bände würde sich ein Wert von 89.970 Euro ergeben. Diesen muss man verdoppeln, wenn auch der zweite Band vollständig verkauft werden sollte. Daraus ergibt sich eine Summe von 179.940 Euro, wenn also alle 6000 Bücher der beiden durch den Freistaat finanzierten Bände irgendwann verkauft werden sollten.

    Der Freistaat erhält aber nur 10% des Verkaufserlöses. Das entspricht einem Gesamterlös unter Einbeziehung der oben angeführten Idealrechnung von gerade einmal 17.994 Euro für den Freistaat.

    Der Freistaat Sachsen finanzierte also die Publikation von zwei Bänden (je 3000 Stück) mit 307.900 Euro und erhält bei Verkauf aller Bände 17.994 Euro. Dies ergibt eine Differenz von 289.906 Euro. Demnach müssten 17mal so viele Bände -das wären 102.000 Bücher- verkauft werden, damit der Freistaat auch nur ansatzweise seine Ausgaben deckt.

    Man muss sich auch die Frage stellen, wer denn diese beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter sein sollen und welche Qualifizierung diese aufweisen, für die Kosten von 255.200 Euro angefallen sind. Wenn der Vertrag im August des Jahres 2013 geschlossen wurde, dürften die Mitarbeiter auch erst nach Vertragsunterzeichnung angefangen haben zu arbeiten. Seit August 2013 sind zwei Jahre vergangen und die Bücher haben das gesamte Prozedere redaktionellen Bearbeitung und der Drucklegung durchlaufen. Wenn zwei Mitarbeiter also zwei Jahre in einer 40 Stunden Woche an dem Manusskript der Bände gearbeitet haben sollen, dann hat jeder der beiden Mitarbeiter 127.600 Euro aufgebracht. Wenn es sich dabei nur um den Lohn der Mitarbeiter handeln sollte, dann hätte jeder Mitarbeiter 63.800 Euro pro Jahr verdient. Dies würde einem Monatslohn von 5316 Euro entsprechen. In welcher Institution verdient ein wissenschaftlicher Mitarbeiter über 5000 Euro im Monat?
    Und selbst die Hälfte von 2658 Euro erscheint wohl noch zu hoch gegriffen für das Aufarbeiten der Tagebuchaufzeichnungen, die schon digital vorlagen, wie Biedenkopf selbst im Vorwort schreibt. Biedenkopf nutzte demnach „seit Ende 1990 […] die ständig weiterentwickelten Computertertechniken“ (K. H. Biedenkopf, Von Bonn nach Dresden Aus meinem Tagebuch Juni 1989 - November 1990, München 2015, S. 10)

    Da die Bände massiv durch Steuermittel finanziert wurden und dem sächsischen Steuerzahler ein Schaden von 289.906 Euro enstanden ist, sollte auch so schnell wie möglich eine kostenlose Onlineversion (PDF usw.) für alle Bürger verfügbar gemacht werden. Die 3000 Bücher je Band sind doch nur für einen ganz bestimmten „Kundenkreis“ bestimmt.

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    gelöschter Nutzer
    13.10.2015

    Verstehen kann ich es das sich der Freistaat Sachsen für diese Publikation interesiert und deswegen würde ich es auch nicht für abwegig halten wenn sich der Staat gerade deswegen vielleicht 50 Exemplare dieser Bücherreihe selbst beschaffen würde.
    Was ich nicht verstehe is das sogar die Herstellung dieser Bücherreihe vom Staat bezahlt werden sollte.
    Mir scheint dies doch wirklich überflüssig, so etwas sollte sich entweder Herr BIEDENKOPF selbst leisten müssen oder die Konrad-Adenauer-Stiftung oder sogar beide aber nicht der Freistaat Sachsen!