Insgesamt 400.000 Fans fanden sich zu dem Ereignis am Sachsenring ein.
27. August 1950: Rund 400.000 Rennsportbegeisterte besuchen an diesem Sonntag den vorerst letzten gemeinsamen Motorradmeisterschaftslauf der beiden deutschen Staaten auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal. "Von weither kamen Hunderttausende von Zuschauern in Omnibussen, auf Lastwagen, in Sonderzügen, auf Motorrädern, Fahrrädern und zu Fuß", heißt es am 28. August in einem Bericht der "Freien Presse".
Dichtgedrängt und voller Spannung erwarteten die Motorsportfreunde das Duell in der 500-ccm-Klasse zur deutschen Meisterschaft zwischen Georg Meier und Heiner Fleischmann. "Fleischmann, der bereits im Training den Rundenrekord des Italieners Serafini von 146,7 auf 151,1 km/Std. geschraubt hatte, war in diesem Rennen klar der bessere. Schon nach der ersten Runde erschien der Amberger an der Spitze, vergrößerte dann seinen Vorsprung gegenüber dem hartnäckigen Verfolger Meier immer weiter und gewann schließlich unangefochten in neuer Rekordzeit und einem Stundenmittel von 146,5 km. Seine schnellste Runde fuhr Fleischmann mit 148,4 km/Std. Vorher hatte er schon im gleichen Stil das Rennen der 350-ccm-Maschinen gewonnen", heißt es weiter in dem Text. Die Strecke verlangte den Fahrern alles ab: "Die bekannte Rennstrecke weist zahlreiche Steigungen, bis zu elf Prozent Gefälle, Kurven, Brücken und Unterführungen sowie als Straßenbelag Kleinpflaster, Beton und Asphalt auf, so dass sie als eine ideale Motorradprüfstrecke zu bezeichnen ist."
Fleischmann wurde 1950 auf einer NSU in der 350-ccm-Klasse Deutscher Meister. In der 500-ccm-Klasse trug Georg Meier den Gesamtsieg davon. Zwischen 1951 und 1990 wurden nur noch getrennte Meisterschaftsläufe in der BRD und der DDR ausgetragen. Auf dem Sachsenring wurden zwischen 1961 und 1972 Läufe zur Motorrad-WM veranstaltet, ab 1973 Motorradrennen zur DDR-Meisterschaft und zum Pokal der sozialistischen Länder. Zu den Rennen strömten zwischen 200.000 und 300.000 Zuschauer. (cw)
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