Im September ziehen die Erntekapitäne der Region in die Ernteschlacht.
3. September 1962: Eine Rüge via Zeitung erhalten am 3. September die Bauern aus den Kreisen Hohenstein-Ernstthal und Glauchau. Bei der Getreideernte mögen sie doch bitte in Zukunft dem guten Beispiel von Hainichen und Freiberg nacheifern, wo das Prämiensystem die Bauern zu hohen Leistungen anspornte.
"Es war eine große Schlacht, die übers Wochenende auf den Erntefeldern unseres Bezirkes geschlagen wurde. Sieger sind die Genossenschaftsbauern, Traktoristen und 37.645 fleißige Mitstreiter aus den Dörfern und Städten. An diesen zwei Tagen wurden 10.300 Hektar Getreide gemäht und 20.200 Hektar von Garben und Stroh geräumt. In den meisten Kreisen war der Einsatz der Technik und der Arbeitskräfte ganz vorbildlich organisiert. An die Spitze hat sich der Kreis Rochlitz geschoben", heißt es in einem Bericht auf der Titelseite der "Volksstimme".
Ernteschlachten wurden in der DDR nahezu jedes Jahr geschlagen, oft mussten auch Arbeiter aus anderen Betrieben mithelfen. So wie die 140 Wismut-Kumpel, die am 1. und 2. September in Bernsdorf bei Hohenstein-Ernstthal gemeinsam mit ihren Familien im Einsatz waren. Passend zur Bezeichnung Ernteschlacht wurde der Fahrer eines Mähdreschers als Erntekapitän bezeichnet. (cw)
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