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1980: "Solidarität" in Polen gegründet

Streikende Werftarbeiter erzwingen von der polnischen Regierung unabhängige Gewerkschaften.

31. August 1980: Der Elektriker und Streikführer Lech Wałêsa und der damalige polnische Vizeministerpräsident Mieczysław Jagielski unterzeichnen auf der Leninwerft in Danzig das Danziger Abkommen. Es ist eines von mehreren Abkommen, die im August und September 1980 zwischen den Streikkomitees und der polnischen Regierung geschlossen worden. Sie legalisieren die Opposition und führen zur Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność (Solidarität").

In einem kurzen Text auf der zweiten Seite der "Freie Presse" heißt es kryptisch, dass zwischen Regierungskommissionen und den Streikkomitees in Danzig und Stettin "Übereinkommen unterzeichnet wurden, die die Wiederaufnahme der Arbeit sowie die Regelung von in den letzten Tagen aufgeworfenen Fragen betrafen". Das Abkommen von Danzig besteht aus 21 Forderungen. So werden neben der Anerkennung von unabhängigen Gewerkschaften unter anderem Lohnerhöhungen, eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln, die Herabsetzung des Rentenalters, eine Erhöhung der Anzahl der Kinderkrippen- und Kindergartenplätze und die Einführung arbeitsfreier Samstage gefordert.

Die Solidarność ist nicht nur der regierenden polnischen Arbeiterpartei, sondern auch der sowjetischen Führung unter Leonid Breschnew ein Dorn im Auge. Im Dezember 1981 wird in Polen das Kriegsrecht ausgerufen, mehr als 3000 Personen werden verhaftet, darunter fast die gesamte Führung der Solidarność. Im Herbst 1982 kommt es zum endgültigen Verbot der Solidarność, im Sommer 1983 wird das Kriegsrecht wieder aufgehoben. Erst im April 1989 wird die Solidarność wieder amtlich anerkannt und zu einer treibenden Kraft der Wende in Polen. (cw)

Weitere Informationen auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung

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