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1984: Katarina Witt verzaubert die Fans

Bei den Winterspielen in Sarajevo gewinnt Katarina Witt aus Karl-Marx-Stadt ihr erstes Olympiagold. Den Triumph kann sie 1988 wiederholen.

27. Februar 1984: 27. Februar: Nervenstärke in den entscheidenden Momenten - diese Fähigkeit besaß Katarina Witt schon als 18-Jährige. Nach Platz drei in der damals noch üblichen Pflicht und einem überragenden Kurzprogramm lief sie an jenem Abend in der Zetra-Arena von Sarajevo (Jugoslawien) eine beeindruckende Kür nach Musicalmelodien von "Grazy girl", begeisterte bereits mit ihrer Darstellungsart. Doch vor allem die gelungenen Höchstschwierigkeiten gaben den Ausschlag, denn da hatte ihre ärgste Widersacherin, die US-Amerikanerin Rosalynn Sumners, die unmittelbar nach ihr aufs Eis musste, so ihre Probleme. Nach einigen Minuten des Bangens stand fest: Olympiagold geht erneut in die Trainingsgruppe von Jutta Müller beim SC Karl-Marx-Stadt. Unter den Fittichen der Erfolgstrainerin war Anett Pötzsch 1980 in Lake Placid der große Triumph gelungen.

Und die außergewöhnliche Erfolgsserie konnte Katarina Witt weitere vier Jahre fortsetzen und dann 1988 in Calgary ihre Amateurkarriere krönen. In der Nacht vom 26. zum 27. Februar verzichteten damals Tausende Fans in der Heimat auf ihren Schlaf und verfolgten die Damen-Entscheidung bei den Spielen in Kanada. Wieder hatte die Kufenkönnerin aus Sachsen Rang drei in der Pflicht belegt und eine tadellose Kurzkür gezeigt. Wieder konnte sie die größte Konkurrentin mit ihrem Auftritt nachhaltig beeindrucken.

Gegen die exzellente "Carmen"-Kür in einmaliger Symbiose von sportlichem Können und künstlerischer Darbietung hatte die US-Amerikanerin Debi Thomas weitaus weniger Qualität entgegenzusetzen. Sie lief zudem zur gleichen Musik, was damals im Vorfeld schon für reichlich Gesprächsstoff sowie außergewöhnliche Resonanz weltweit in den Medien sorgte und sich für sie als Nachteil erwies. Einen besseren Vergleich konnte es für die subjektive Bewertung der Preisrichter nicht geben. Indes setzte sich Katarina Witt mit dieser "Carmen"-Aufführung aus der Oper von Georges Bizet ein Denkmal, ging in die Eiskunstlauf-Annalen ein. "Diese Kür war der Höhepunkt unserer gemeinsamen Arbeit", wertete Trainerin Jutta Müller im Rückblick.

Bei den Winterspielen 1994 in Lillehammer wagte Katarina Witt wie andere Profis auch ein Comeback. Da sorgte sie weniger mit ihrem Resultat (7. Platz) als vielmehr mit ihrer emotionalen Interpretation des Antikriegssongs "Sag mir, wo die Blumen sind" erneut für nachhaltige Momente. (mm)

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