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2010: Todesfalle Loveparade

Es sollte ein rauschendes Fest werden, doch die Party endete in einer Katastrophe. Zehn Jahre später endete der Strafprozess ohne Urteil.

24. Juli 2010: Die Loveparade, eine Techno-Party, die in früheren Zeiten als Parade durch Berlin stattfand, startet am Samstag, den 24. Juli 2010 um 14 Uhr auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs von Duisburg. Die Veranstalter rechneten mit mehr als eine Million Menschen, die auf das Festgelände strömten. Es war die 19. Loveparade in Deutschland.

Die Katastrophe begann im östlichen Zugangsbereich. Dort kam es zu einem Gedränge und zu einer Massenpanik. Dabei kamen noch auf dem Festgelände 16 Menschen ums Leben, weitere fünf starben später im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen. Mehr als 650 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Einige leiden bis heute unter den Folgen der Tragödie. Wie sich später herausstellte, war das Gelände für die Loveparade mit bis zu 1,4 Millionen Besuchern nicht geeignet. Das wurde bei der Planung und Genehmigung der Veranstaltung nicht erkannt. Die Vereinzelungsanlagen und Schleusen waren nicht auf die erwartete Personenmenge ausgerichtet. Zudem hatte es Kommunikationsprobleme zwischen Veranstalter, Polizei und Feuerwehr gegeben.

Am 8. Dezember 2017 beginnt in der Düsseldorfer Messe eines der aufwendigsten Strafverfahren der Nachkriegszeit. An dem Strafprozess mit zehn Angeklagten sind 32 Verteidiger und 65 Nebenkläger mit ihren Anwälten beteiligt. Nach knapp zweieinhalb Jahren und 184 Sitzungstagen ging der Strafprozess am 4. Mai 2020 ohne Urteil zu Ende. Die Verfahren gegen sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und einen Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent waren bereits ein Jahr zuvor eingestellt worden. Zuletzt hatten noch drei leitende Mitarbeiter von Lopavent auf der Anklagebank gesessen. Das Landgericht Duisburg stellte das Verfahren wegen vermutlich geringer Schuld der drei Angeklagten ohne Auflagen ein. (cul)

Der Dokumentarfilm "Loveparade - die Verhandlung" (WDR/Arte) wurde in diesem Jahr in der Kategorie "Information & Kultur" mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

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