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Große Erleichterung: Vermisster Zwölfjähriger wieder da

Der Junge, nach dem seit Samstag gesucht worden war, tauchte am Montagmorgen an seiner Schule auf. Der Fall wirft grundsätzliche Fragen auf.

Die gute Nachricht erreichte die Öffentlichkeit kurz vor 9 Uhr: Der vermisste Zwölfjährige, nach dem in Chemnitz und Umgebung zwei Tage lang mit Hochdruck gesucht worden war, ist wieder da - und es geht ihm gut. "Am Montagmorgen, gegen 8.10 Uhr, konnte er durch Polizisten vor seiner Schule auf dem Sonnenberg wohlbehalten aufgegriffen und danach an seine Eltern übergeben werden", sagte ein Polizeisprecher. "Wir sind alle erleichtert, dass der Fall ein erfreuliches Ende genommen hat." Wo sich der Junge das Wochenende über aufgehalten hat, wollten die Beamten nicht mitteilen. Es sei aber davon auszugehen, dass keine Kindswohlgefährdung vorlag. Weitere Angaben will die Polizei nicht machen - zum Schutz des Kindes, wie es heißt.

Der Zwölfjährige war am Freitag nach der Schule nicht nach Hause zurückgekehrt. Samstag meldeten ihn die Eltern als vermisst. Die Polizei schickte einen Spürhund los, veröffentlichte Fotos des Kindes. Die Bitte um Hinweise wurde in sozialen Netzwerken zigtausendfach geteilt. Bald aber wurden auch kritische Fragen laut. Etwa warum nicht mit Hubschraubern nach dem Jungen gesucht werde. Oder ob es stimme, dass die Polizei bei jedem Vermisstenfall erst nach 24Stunden überhaupt mit einer Suche beginne.

"Es ist nachvollziehbar, dass ein über Tage vermisstes Kind Urängste weckt und das polizeiliche Handeln ganz genau beobachtet wird", sagte ein Polizeisprecher am Montag. "Wir können aber versichern: Alle mit dem Fall befassten Beamten sind konzentriert und zielgerichtet ihrer Arbeit nachgegangen und haben getan, was möglich war." Da es keinerlei konkrete Anhaltspunkte zu möglichen Aufenthaltsorten des Jungen gegeben habe, hätte der Einsatz eines Hubschraubers beispielsweise nicht weitergeholfen, erläuterte er.

Ab wann und wie intensiv nach Vermissten gesucht wird, hänge in hohem Maße davon ab, was über den Fall bekannt ist, erläutert der Polizeisprecher. Bei Erwachsenen spiele etwa eine Rolle, ob Hinweise auf eine Suizidgefährdung vorliegen, die Person auf Medikamente angewiesen ist oder sich in einer hilflosen Lage befinden könnte. Bei Kindern hingegen werde immer davon ausgegangen, dass Gefahr im Verzug ist. "Selbstverständlich lassen wir dann keine Zeit verstreichen und beginnen sofort mit unseren Suchmaßnahmen." Ähnlich verhalte es sich bei Senioren, die aus Alten- und Pflegeeinrichtungen verschwinden.

Allein in Chemnitz sind aktuell acht Personen vermisst gemeldet. Sieben von ihnen gelten als Dauerausreißer, die in kürzester Zeit meist selbstständig wieder auftauchen. Bei der achten Vermissten handelt es sich um eine bereits im Juni 2013 aus einem Pflegeheim in Altendorf verschwundene Seniorin.

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1010 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

  • 5
    2
    gelöschter Nutzer
    20.03.2018

    @Pelz: Darf ich aus dem von Ihnen kommentierten Artikel zitieren?

    "Wo sich der Junge das Wochenende über aufgehalten hat, wollten die Beamten nicht mitteilen. Es sei aber davon auszugehen, dass keine Kindswohlgefährdung vorlag. Weitere Angaben will die Polizei nicht machen - zum Schutz des Kindes, wie es heißt."

  • 3
    6
    Pelz
    20.03.2018

    Ja, wo der Junge den nun die ganze Zeit?

  • 6
    6
    881924
    19.03.2018

    @Pixelghost: wohin dieser Schutz oftmals führt sieht man ja... ach nein sieht man nicht weil man hier nichts darüber liest.
    @Blackadder: es gibt kein Recht und es interessiert mich auch nichts anders als das der Junge wieder (hoffentlich gesund) da ist.
    Trotzdem ist alleine die Tatsache das die Eltern ihn erst am Samstag als vermisst gemeldet haben mehr als komisch.

  • 14
    1
    Pixelghost
    19.03.2018

    @881924, Informationspolitik der Polizei? Das nennt man Schutz der Privatsphäre!
    Genau aus diesem Grund überlegt sich z.Bsp. ein Richter ganz genau, wann und in welcher Form er eine Öffentlichkeitsfahndung zulässt.

  • 15
    4
    gelöschter Nutzer
    19.03.2018

    Die Polizei hat die Informationen rausgegeben, die zur Fahndung nötig waren. Ich frage mich auch gerade bei vielen Kommentaren bei Facebook zu diesem Fall, warum hier viele der Meinung sind, sie hätten ein Recht darauf, von der Polizei über alle Details dieses Falls ausführlich informiert zu werden. Warum eigentlich?

  • 1
    12
    881924
    19.03.2018

    Schön das er wieder da ist. Komisch bleibt der Fall trotzdem kann aber auch an der Informationspolitik der Polizei liegen. Wie berichtet macht es jedenfalls keinen Sinn bzw. wirft ein komisches Licht auf die Verhältnisse.

  • 9
    0
    Pixelghost
    19.03.2018

    Eine gute Nachricht.

  • 3
    3
    Interessierte
    19.03.2018

    Die Kinder .....
    Da macht man sich Sorgen und hat die schlimmsten Vermutungen ; wie wird es nur den Eltern ergangen sein ???

  • 9
    1
    gelöschter Nutzer
    19.03.2018

    Gibt es hier ernsthaft irgendwen, der sich NICHT freut, dass der Junge wohlbehalten wieder da ist oder wie soll ich den roten Daumen verstehen?

  • 7
    1
    gelöschter Nutzer
    19.03.2018

    Na Gott sei Dank!