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Nicht wirklich ein Geständnis - oder doch?

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Einleitung, Teil 1:Vor einem halben Jahr bin ich durch die Räume der Redaktion im Verlagshaus der "Freien Presse" gegangen und habe die Kollegen gefragt: Was zeichnet einen guten Blog aus, wann ist er interessant? Was muss der Blogger beachten, worauf kann er verzichten? Natürlich habe ich mich als jemanden zu erkennen gegeben, der mit dieser Form der Kommunikation bislang nicht viel Erfahrung gemacht hatte. Doch die Antworten ließen für mich die Schlussfolgerung zu, dass meine Unbedarftheit so selten gar nicht ist und dass daraus durchaus eine Unbekümmertheit resultieren darf, wie ich die Sache angehen sollte. Das Ziel war klar formuliert: Ich berichte über meine Arbeit als Leser-Obmann und darüber, was ich mit den Lesern am Telefon so erlebe.

Einleitung, Teil 2: Nach 97 Einträgen könnte ich ein Fazit ziehen, das möchte ich aber nicht; das sollen andere machen. An dieser Stelle (und mit dieser Einführung) will ich etwas anderes loswerden: Denn ich habe gelernt, und das war durchaus ein längerer Prozess, damit umzugehen, dass die Leser (und die Kollegen) durch meine Blogeinträge den einen oder anderen Rückschluss auf meine Person ziehen, manchmal sogar auf meinen Charakter. Woher ich das weiß? Die Leser sagen mir das, und von dieser Direktheit habe ich vor dem Start des Leser-Obmann tatsächlich nicht die Spur einer Ahnung gehabt.

Einleitung, Teil 3: Deshalb versuche bei jedem Eintrag genau abzuwägen, was ich von mir erzähle und was das für Konsequenzen haben könnte; dass man keinen Fernseher besitzt, dass man mit der Bahn zur Arbeit fährt, dass man kein Fleisch ist - solche Bekenntnisse haben dazu geführt, dass ich häufig mit Lesern gerade über solche Themen am Telefon diskutiere. Dass ich bis heute die am meisten gestellte Frage nicht beantwortet habe (Haben Sie tatsächlich eine Verabredung mit der Frau gehabt, die Sie nach Ihrer Telefonnummer gefragt haben?), sei mir (immer noch) verziehen.

Einleitung, Teil 4: Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich mich selbst gefragt habe: Traust du dich wirklich, dass über dich zu schreiben? Was du denkst? Was du tust? Manchmal hat mich dann kurz vor dem Freischalten doch noch der Mut verlassen. Aber heute nicht, hier und jetzt will ich heldenhaft zu dem stehen, wovor ich mich in der vergangenen Woche noch gedrückt habe.

Hauptteil: Ich steh auf Katarina Witt, ich finde diese Frau einfach klasse, und ich bin der Meinung, dass ihre Vergangenheit zu DDR-Zeiten überhaupt keine Rolle spielt bei dem, was die ehemalige Eiskunstläuferin heute macht und wie sie sich selbst höchst erfolgreich vermarktet. Das Ergebnis meiner Aufforderung vom 12. Januar hier im Blog ("Heute möchte ich wissen: Wie sehen Sie das?"): Sieben Leser haben mir Ihre Meinung mitgeteilt, drei Mails, vier Anrufe, kein Blog-Kommentar. Die Bandbreite der Meinungen reichte von totaler Ablehnung und vernichtenden Charakterurteilen über differenzierte Vergleiche zu anderen DDR-Sportgrößen ("sie hat niemanden geschadet") und bewusste Trennungen von Sportleistungen und Aufgaben als Repräsentantin bis hin zu "Wollen wir gemeinsam versuchen, ihre Handynummer herauszubekommen?"

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