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Dann werde ich zum Werwolf ...

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Ich hab's geahnt, ich hab's gewusst, ich hab's nicht anders gewollt: "Mein Max ist auch schon 15 Jahre alt, und als ich ihm neulich mal eines von diesen feinen Leckerbissen gegeben habe, da hat er es zwar verschlungen, aber später dann alles wieder ausge...", teilte mir eine Leserin heute am Telefon mit. Drei Dinge waren mir sofort klar: Die Anruferin spricht nicht von ihrem Sohn, auch Leser mit Seniorenstatus (..."ich bin schon älter, müssen Sie wissen...") lesen meinen Blog, die Erwähnung meines Katers gestern im 100. Eintrag wirft vermutlich Fragen auf. Die eine, weil die Anruferin sie mir gesagt hat, will ich auch gerne hier beantworten, alle anderen müssen warten, bis ich sie gestellt bekomme: Das genaue Alter meines Stubentigers weiß ich nicht, ich aber lebe mit ihm schon seit 19 Jahren zusammen.

"Können Sie mir sagen, wann wir wieder Vollmond haben?", lautete nur wenige Sekunden später die Frage der nächsten Anruferin, und als ich, angesichts solcher Anliegen schon lange nicht mehr erstaunt über die Vielfalt der Fragen, die Suchmaschine im Netz schon gestartet hatte, fiel mein Blick auf den Almanach der "Freien Presse", und ich sagte: "Der nächste Vollmond ist am 18. Februar, und ich schicke Ihnen, wenn Sie mir Ihre Adresse verraten, einen Kalender zu, auf dem die Mondphasen eingezeichnet sind." Die Anruferin bedankte sich und legte auf; jedenfalls habe ich das gedacht, denn in meinem Kopfhörer war nichts mehr zu hören. Ich hätte zum Display schauen sollen, als ich vor mir hin murmelte: "Dann werde ich zum Werwolf und heul' dich an um Mitternacht." "Haben Sie noch was gesagt?", hörte ich plötzlich wieder in meinem Kopfhörer. "Nein, entschuldigen Sie bitte, hier steht ein Kollege an meinem Schreibtisch und will etwas von mir wissen." Um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, habe ich dann den nächsten Redakteur, der mir auf dem Gang entgegen gekommen ist, gefragt: "Kennst Du 'Vollmond' von Herbert Grönemeyer." Sein Gesicht warf eine Falte mehr, dann sagte er: "und heul' dich an um Mitternacht."

Gut erholt von dieser Schrecksekunde ging ich ins Büro zurück, als das Telefon erneut klingelte und ein Leser diese Frage stellte: "Wissen Sie, was Uran zurzeit kostet? Ich hätte gerne die aktuellen Preise gewusst." Einige Sekunden lang war ich verwirrt, weil ich mir nicht vorstellen wollte, dass der Anrufer irgendwo im Keller ein paar Gesteinsbrocken liegen hat und dieses Uran jetzt an den Mann bringen möchte. So war das nämlich nicht: "Ich interessiere mich einfach weltweit für alle Rohstoffpreise, aber über Uran kann ich einfach keine Angaben finden." Mit der Antwort bin ich noch beschäftigt, ich habe aber die Telefonnummer dieses Lesers.

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