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Von Null auf Platz eins: Wo gibt es was zu essen?

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Leider muss ich zugeben, dass ich mich nicht wirklich daran gehalten habe, keine Listen mehr zu führen; ich bin schwach geworden. Aber bevor jemand sofort den mahnenden Finger heben will: Es geht darin nicht um Leser und Anrufer beziehungsweise um ihre Einordnung in charakteristische Typen; das mache ich tatsächlich nicht mehr, weil es anfangs diese Beschwerden gab, auch wenn ich der Versuchung noch von Zeit zu Zeit energisch widerstehen muss.

Hier mein Bekenntnis: Es gibt auf meinem Computer eine Datei "Hitlisten" (für mich ganz allein, nicht zur Veröffentlichung bestimmt, das heute ist eine Ausnahme). Das eine Unterverzeichnis darin trägt den Titel "Leserwünsche". Es gibt in diesem Ordner noch eine weitere Unterteilung: "Realisierbar - Weiterleiten" und "Unwahrscheinlich - Ich frag aber mal nach". In der ersten Kategorie steht beispielsweise seit Wochen unangefochten der Wunsch nach der Mondphase als Teil des Wetterberichtes auf Platz eins, gefolgt von "mehr Berichte über Kegeln" und "mehr Sachverstand beim Berichten von Konzerten über Schlagersänger".

Bei der zweiten Kategorie hat es heute - und nur darum berichte ich an dieser Stelle überhaupt darüber - einen Wechsel an der Spitze gegeben. Bislang war dies Platz eins: "Ich würde mich freuen, wenn Sie freitags die prognostizierten Windstärken und Windrichtungen für die Ostseeküste veröffentlichen, weil ich mich manchmal spontan dazu entscheide, zum Segeln hochzufahren." Obwohl die Kriterien für die Aufnahme in diese Listen mein Geheimnis bleiben sollen, will ich doch auch den bisherigen zweiten Platz nennen, damit über das philosophische Mittel der Induktion vielleicht doch erkennbar wird, um was es mir geht: "Bitte drucken Sie zum Gedicht der Woche eine Erklärung dieser Lyrik ab, weil ich trotz Abitur und Studium bislang kaum eins verstanden habe."

Und das ist der neue Spitzenreiter in meiner Hitliste "Unwahrscheinlich - Ich frage aber mal nach" (weil es ein Anruf von heute war, gibt es dieses Gespräch etwas ausführlicher): "Ich würde mich freuen, wenn ich von der Zeitung vor den Wochenenden, am liebsten natürlich im Magazin Wohin, erfahren könnte, wo man überall in Chemnitz zum Brunch gehen kann." (Anmerkung: Unter Brunch versteht man die Mahlzeit, die sowohl Frühstück als auch Mittagessen sein kann, besonders beliebt bei Studenten und jungen Eltern, die auch mal andere Kinder schreien hören wollen.) "Sie meinen also alle Restaurants und Gaststätten in der Stadt, die das anbieten?", fragte ich nach, weil ich ganz sicher gehen wolle. "Genau, mit den Preisen und den Telefonnummern, weil man ja reservieren will. Und ob man die Getränke zusätzlich bezahlen muss oder ob der Kaffee mit drin ist, vielleicht sogar auch der Orangensaft. Denkt man auch an die Vegetarier?" Jetzt hatte ich das Anliegen der Anruferin verstanden, vorsichtshalber aber, weil ich das als wichtig erachte, wies ich die Leserin noch darauf hin: "Vergessen Sie das Müsli nicht, viele Menschen schwören bei Ihrer ersten Mahlzeit auf die Körnerkost." Einen Moment lang stockte die Anruferin, dann sagte sie: "Genau, Sie haben Recht. Früchte, Schoko und Bircher. Meinen Sie, dass Sie das hinkriegen?" Ich frage mal nach.

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