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Des Rätsels Lösung ist nicht immer die einfachste

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Sollte ich jemals daran gezweifelt haben, dass dieser Blog auch gelesen wird, so bin ich jetzt in  jeder Beziehung beruhigt. Der Eintrag gestern hat so viele Reaktionen ausgelöst, wie noch kein  anderer. Und nur aus einem einzigen Grund: Leser, Kollegen und Freunde haben sich beschwert, weil ich das Ergebnis von 3000 Metern geteilt durch 17.000 Teilnehmer einer Menschenkette nicht  mitgeteilt habe. Ganz unter uns: Die Tatsachse, dass ich für diese Division einen  Taschenrechner gebraucht habe, war mir genauso peinlich wie die Erkenntnis, dass ich den  gleichen Fehler wie der Anrufer gemacht hatte und den Quotienten falsch angesetzt hatte. Soll  heißen: Ich hatte 17.000 Menschen durch 3000 Meter geteilt. Und das war schlichtweg ein Irrtum.

Und dann habe ich mir gedacht: Wenn ich schon darüber gestolpert bin, dann möchte ich gerne  erleben, was passiert, wenn ich die Leser des Blogs indirekt dazu auffordere, auch mal  mitzudenken beziehungsweise zu rechnen. Klares Ergebnis: Sie wollten das gar nicht, sie haben  sich deswegen bei mir beklagt, am Telefon und per Mail. Ach ja: 0,176470588235... lautet das Ergebnis.

Ich habe heute noch eine weitere Erfahrung gemacht.

"In dem Kreuzworträtsel sind in letzter Zeit zu viele Fragen, deren Antworten bedingen, dass man die französische Sprache beherrscht. Leider kann ich nur Russisch und Englisch, meiner über  80-jährigen Mutter geht das genauso, deswegen würden wir Sie bitten, den Mitarbeiter, der das  Rätsel macht, doch mal zu fragen, ob er das nicht ändern kann." Zunächst habe ich etwas in mich  hinein geschmunzelt, weil es solch einen Kollegen hier im Haus nicht gibt, denn die "Freie  Presse" bezieht das Kreuzworträtsel (wie die Wetterkarte) von einem externen Anbieter.  "Ich will  mich gerne darum kümmern", sagte ich der Anruferin, "aber ich bin wenig zuversichtlich, etwas bewirken zu können, weil das Kreuzworträtsel bestimmt von einem Computer hergestellt wird und man wenig Möglichkeiten der  Einflussnahme hat." Die Leserin zögerte einen Moment, sprach dann aber doch weiter: "Bitte versuchen Sie es doch, Sie würden uns eine große Freude machen." Damit hat die Anruferin mich bei meiner Ehre gepackt, ich habe tatsächlich bei der Rätselagentur angerufen.

So kann man sich irren. Erstens: Die Vorgaben, nach denen der Computer ein Kreuzworträtsel erstellt, sind sehr vielschichtig und gehen weit über den Schwierigkeitsgrad von leicht über mittel bis schwer hinaus. Es lassen sich verstärkt bestimmte Themen und Fragen zu speziellen Bereichen wie beispielsweise Sport oder Unterhaltung einarbeiten. Und wenn man besondere Wünsche hat, dann macht sich tatsächlich ein Kreuzworträtsel-Autor an die Arbeit und erdenkt mit viel Gehirnschmalz ein kniffliges Gebilde von ineinander greifenden Fragen. "Ich werde die Leserin darüber informieren, dass ich ihr Anliegen an Sie weitergetragen habe", beendete ich etwas kleinlaut das Gespräch mit der Rätselagentur. Der Versuchung, den Mitarbeiter zu fragen, ob er meinen Blog-Entrag von gestern verstanden hat, habe ich widerstanden.

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