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Was für eine Frage - jetzt will ich antworten
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Es ist an der Zeit, dass ich an dieser Stelle ein paar Fragen beantworte. Für mich als Kriterium, ob ich das wirklich tun sollte, gilt jetzt und künftig eine relative Häufigkeit (absolut ist sie nur deshalb nicht, weil mir jeglicher Vergleich fehlt und ich mir den Vorwurf der Anmaßung nicht gefallen lassen möchte; ich bin da etwas vorsichtig geworden). Es soll also so sein: Wenn mir drei Mal die gleiche Frage zu einer und derselben Sache, über die ich hier im Blog geschrieben habe, gestellt wird, will ich sie auch beantworten.
Genau elf Mal bin ich in den vergangenen sieben Tagen gefragt worden: Wie lautete denn nun deine Antwort auf die Frage des Mädchens in der Grundschule, das zwar mit dem Begriff "Sex" etwas anfangen konnte, aber von dir wissen wollte, was denn nun "Porno" sei? (siehe Blogeintrag "Es geht nicht anders - reden wir über Sex" vom 21. Februar). Also, bevor mich die Lehrerin unterbrochen hat, hatte ich mir dies zurecht gelegt: Wenn man beim Sex zugucken darf und wenn einem das gefällt.
Sieben Mal ist diese Frage an mich herangetragen worden: Von den Dingen, die dir an diesem missratenen Vormittag passiert sind, was davon war am schlimmsten für dich? (siehe Blogeintrag "Ab in die Sonne und Schokolade naschen" vom 24. Februar). Da bin ich ganz ehrlich: Der gerissene Schnürsenkel, weil dieses Paar das einzige gerade verfügbare war und die Ausweichlösung mich den ganzen Tag über bewegt hat, meine Umwelt darauf hin zu beobachten, ob jemand mir auf die Füße schaut.
Sechs liebe Zeitgenossen haben mir gesagt, dass sie zu Hause nachgeschaut haben, aber leider auch kein Exemplar der "ABC-Zeitung" mehr haben, bevor sie mich fragten: Bist du schon fündig geworden? (siehe Blogeintrag "Die Sache mit der Kindheit - ich will auch ..." von 7. Februar). Aber ich werde wohl damit leben müssen, mir diese ehemalige Kinderzeitschrift nur auf Bildern im Internet anschauen zu können; das finde ich sehr schade.
Bislang sind mehr als 60 Leserbriefe (per Post, Mail und Fax) bei mir mit Meinungen zu Karl-Theodor zu Guttenberg und seiner Dissertation bei mir eingegangen. Das ist mit Abstand (seit ich Leser-Obmann bin) neuer Rekord; das hat Thilo Sarrazin mit seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" nicht geschafft, auch nicht Joachim Gauck mit seiner Vorstellung von Werten und den gleichen Möglichkeiten für ein freies Leben, die ein Millionär und ein Hartz-IV-Empfänger seiner Meinung nach haben sollen. Auch bei den Gesprächen mit Lesern am Telefon gibt es seit Tagen kaum ein anderes Thema. Und deshalb muss ich jetzt bekennen (die genaue Zahl weiß ich leider nicht): Fast alle Anrufer haben mich gefragt - wie sehen Sie denn diese Sache und was halten sie davon? Und ich habe immer ehrlich geantwortet:
Karl-Theodor zu Guttenberg ist meiner Meinung nach (unabhängig von seiner politischen Überzeugung und seiner Arbeit als Verteidigungsminister, die in diesem Zusammenhang absolut keine Rolle spielen, also auch keiner Bewertung bedürfen) ein Selbstdarsteller, für den die öffentliche Wahrnehmung seiner Person ein zentrales Anliegen ist und der seine Auftritte häufig regelrecht inszeniert. Das ist sein gutes Recht, das machen andere auch, davon kann man halten, was man will, ich würde solch einen Politiker niemals wählen. Aber er hat jetzt einen entscheidenden Fehler gemacht: Karl-Theodor zu Guttenberg hat versucht, sich rauszureden beziehungsweise sich zu rechtfertigen und er hat es dabei mit der Wahrheit nicht so genau genommen. Das steht mittlerweile fest. Mit einem uneingeschränkten Schuldbekenntnis gleich zu Beginn hätte er seine politische Karriere retten können, doch wegen dieser Versuche, der Öffentlichkeit etwas vorzumachen, hat er für mich jegliche Glaubwürdigkeit verloren und ist als Politiker mit Verantwortung für andere Menschen nicht mehr tragbar.
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