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Die Entscheidung ist gefallen: Der Oscar geht an ...

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Zu den beliebtesten Themen gehört, wenn Leser mich anrufen, das Gespräch über Politiker; ganz allgemein, häufig speziell, und besonders beliebt ist pauschal. Dieser Berufsstand erfreut sich bei Menschen, die mit einer (in Anführungsstrichen) normalen Tätigkeit ihr Geld verdienen, nicht gerade besonders großer Beliebtheit, vor allem mangelt es oft am Respekt vor der Leistung. Umso erstaunter war ich, als mich heute ein Anrufer fragte: "Wie wird man eigentlich Politiker?" Nun habe ich als erste Reaktion darauf, weil ich diese Frage für durchaus berechtigt halte und auch keine Falle vermutete, ehrlich geantwortet: Öffentlich sichtbares und wirksames Engagement möglichst in einer Partei, um sich dann für ein Mandat in einem Parlament zur Wahl stellen zu können - das war meine Antwort. Ich gebe zu: Das war der Wortlaut, aber wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre mir vermutlich eine nicht ganz so schwerfällige Formulierung eingefallen.

"Aber man muss doch bestimmt das besondere Abitur nach vierzehn Jahren machen, oder nicht?" fragte mich der Anrufer als nächstes. Ich war verdutzt, und wenn ich das bin, geht vor meinem geistigen Auge immer ein rotes Licht an, die Alarmglocke schrillt und ich lese den Schriftzug "Achtung, Glatteis". Doch damit hatte ich diesem Anrufer Unrecht getan, er meinte es ernst, wollte aber nur einen heiteren Einstieg, wie er mir später verraten hatte, um die Stimmung aufzulockern. Denn er sagte mir: "Nach der normalen Schulbildung bis zur zwölften Klasse erfolgt noch die zweijährige Ausbildung zum Schauspieler." Dem Anrufer ging es nämlich darum, dass man den Politikern der Regierungskoalition die Wende in der Atompolitik nach der Katastrophe in Japan nicht abnehmen kann, weil alle öffentlichen Auftritte der Kanzlerin und von Ministern wie einstudierte Statements gewirkt hätten, die allerdings mimisch extrem schlecht in Szene gesetzt worden seien, weil die Personen ganz einfach schlechte Schauspieler seien. Durchaus respektvoll war dann seine Schlussbemerkung: "Gerhard Schröder hätte das besser hingekriegt." Drei Sekunden Pause: "Und Joschka Fischer erst recht."

Wir haben uns dann noch einige Minuten über die schauspielerischen Leistungen von einigen Politikern unterhalten. Danach habe ich mir im Netz das Ranking der beliebtesten Politiker besorgt, bin die Namen durch gegangen und habe für mich entschieden: Der Politiker mit dem größten mimischen Talent ist meiner Meinung nach ... Halt, stopp: Mein Gebot der Neutralität darf nicht verletzt werden, ich bitte um Verständnis. Obwohl ... die Versuchung ist groß ... nein, ich bleibe standhaft, ich ... der Oscar geht an ... nein, wirklich nicht, ich sage es nicht. Punkt.

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