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Zähne zeigen - habe ich jetzt ein Problem?

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Natürlich bin ich immer ehrlich hier in meinem Blog, und deswegen fällt es mir auch nicht schwer, dies zu bekennen: Das Bild gestern auf der Seite Ratgeber Gesundheit mit dem Text unter der Überschrift "Zum 100. mach' ich mir die Zähne schön" hatte ich beim morgendlichen Zeitunglesen überhaupt nicht registriert; ob es an dem Foto lag oder an dem Thema, ich weiß es nicht. Die herzerfrischend lachende alte Dame auf dem Behandlungsstuhl und den nicht weniger freundlich blickenden Zahnmediziner mit Handschuhen und einem Zahnersatzteil in den Fingern habe ich schlichtweg nicht wahrgenommen. Aus welchen Gründen auch immer hat (während des frühen Teetrinkens innerhalb von 20 Minuten) mein auf selektives Zeitunglesen programmiertes Gehirn diese Bildnachricht nicht zur Kenntnis genommen.

Einen Tag später frage ich mich jetzt allerdings, wir mir das passieren konnte. Denn wenn drei Leser mich wegen einer Bildnachricht auf der Seite Ratgeber anrufen, dann muss daran etwas Besonderes sein und dann muss ich mir die Frage stellen, warum ich diesen Artikel und das Foto für überhaupt nicht außergewöhnlich halte; auch heute immer noch nicht. Wer sich für technische Methoden des Zahnersatzes interessiert, erhält hier wichtige und sicher interessante Informationen, während man zwei unbekümmert lachende Menschen auf dem Foto sieht, die sich einfach nur freuen, dass es diese Art der Behandlung jetzt gibt. Und deswegen gebe ich auch gerne zu: Über die drei Anrufer habe ich mich eigentlich nur gewundert, und ich habe den Lesern auch gesagt, dass ich nicht wirklich nachvollziehen kann, was sie mir dazu sagen.

Ich weiß, dass ich jetzt irgendwie um den heißen Brei herum rede, aber auf der anderen Seite will ich auch nicht detailliert wiederholen, was die Anrufer mir gesagt haben. Aus diesem Dilemma komme ich wohl nicht wirklich raus, deswegen versuche ich es einfach mal mit auf den Punkt gebrachten Zusammenfassungen: Der erste Leser meinte, beim Betrachten des Bildes habe es ihn "geschüttelt", während der zweite Leser sich daran erinnerte, was er gedacht und gefühlt habe wenn er als Kind in das Schlafzimmer der Großmutter gekommen sei und auf dem Nachtschrank ein Glas stand. Der dritte Anrufer gebrauchte tatsächlich das Wort "Ekel" und zitierte dann den letzten Vers des "Gedicht der Woche" am selben Tag auf der Seite Kultur: "ungeträumt im wasserglas, neben den zähnen".

Ich muss das jetzt echt mal so im Raum stehen lassen: Manchmal verstehe ich die Leser am Telefon nicht wirklich. Es kommt nicht häufig vor, aber in diesem Fall ist das so. Und die Frage lässt mich nicht wirklich los: Habe ich jetzt ein Problem?

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