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Mal versuchen: Luft anhalten und gleichzeitig ...
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Es gab schon wieder Klagen, dass ich hier in meinem Blog zu lange Texte schreibe, und auch freundliche Hinweise, mich doch von Zeit zu Zeit auch mal kürzer zu fassen. So soll es sein, gestern und heute zwischen 10 und 12 Uhr:
"In meiner Straße funktioniert schon seit Tagen kein Telefon mehr", sagte die Anruferin und erbat sich von mir einen Rat, was man da machen kann; ich konnte der Frau helfen, denn bei der Suchmaschine muss man nur "Störu" eingeben, und schon hat man die richtige Nummer der Telekom. Ach ja: Die Leserin hat mich vom Handy aus angerufen, also kann sie jetzt auch die Störungsstelle anwählen.
"Der Geldautomat hat meine Karte eingezogen und ungültig gemacht. Nun will mir die Bank eine neue geben, aber ich will meine alte wiederhaben. Kann ich darauf bestehen?", fragte mich ein Leser und erhielt von mir die Antwort: "Ich erkundige mich und rufe zurück." Mal sehen, ob die Kollegen im Ressort Ratgeber mir helfen können. Ein bisschen kann ich den Leser verstehen: Wer merkt sich schon gerne eine neue Pin.
"Sie haben da schon wieder einen falschen Genitiv in der Zeitung", beschwerte sich ein Leser, bevor ich seufzte und sagte: "Dem Dativ sein Tod." Der Anrufer hat meinen Scherz nicht verstanden, das fand ich bedauerlich.
Ich konnte dagegen heute über diesen Witz nicht lachen: "Bin ich mit dem Leserbeschwichtiger verbunden?", fragte mich eine kichernde Stimme (weiblich) am Telefon.
"Ihre Zeitung berichtet über das Umsatzplus bei der Deutschen Bahn", stellte ein Leser am Telefon fest, machte eine kurze Pause, holte Luft und fuhr fort: "Die Klos in den Zügen sind doch unter aller Sau, da könnten die mal was von ihrem Gewinn investieren." Als Fan des Bahnfahrens habe ich dem Anrufer zugestimmt, und das fand er wirklich gut, das hatte er nämlich nicht erwartet. Und das hat mich an die alte Frage erinnert, die mich von Zeit zu Zeit immer mal wieder beschäftigt: Kann ein Mensch die Luft anhalten und gleichzeitig ...
"Ihre Zeitung ist mir einfach zu links", sagte ein Anrufer. Dann geschah etwas, mit dem er garantiert nicht gerechnet hat: Zwei Minuten und fünfzehn Sekunden habe ich geredet, quasi ohne Punkt und Komma, um ihm zu erklären, das die "Freie Presse" so ausgewogen und objektiv wie möglich berichtet; ich gebe zu, dass ich bei diesem Thema oder ähnlichen Fragen schon etwas mehr Routine habe. Der Anrufer war erstaunt, wohl auch etwas beeindruckt, doch er wollte nicht aufgeben. "Reden wir doch mal über diesen einen Leitartikel", sagte er und erhielt von mir eine Antwort, die ihn erst recht für Sekunden sprachlos gemacht hat. "Sie haben vollkommen Recht, der ist links, ganz weit sogar."
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