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Von vier auf drei: Das ist doch ein Skandal
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In meiner Liste der Redewendungen, die von Lesern häufig verwendet werden, um dem Anliegen nach einer redaktionellen Aufarbeitung ihres Problems mehr Nachdruck zu verleihen, steht diese auf dem dritten Platz: "Das ist doch ein Skandal." In dieser Rangliste ist sie damit um einen Platz gestiegen und hat "das müssen Sie sich mal vor Augen halten" vom vierten Platz verdrängt. Für den Aufstieg haben diese Anrufer gesorgt:
Episode 1: "Es war am Freitag, um halb zwölf stand ich vor der Rathaustür und wollte aufs Amt. Die Tür war zu, ich kam nicht rein, obwohl bis um 12 Uhr geöffnet sein sollte. Da war ich vielleicht sauer, das können Sie sich gar nicht vorstellen", sagte mir der Anrufer; aber dies war nur die Einleitung, das eigentliche Anliegen bekam ich mit diesen Worten präsentiert: "Und etwas später sah ich dann, wie die Angestellten des Rathauses aus dem benachbarten Restaurant kamen, offensichtlich alle in bester Feierlaune. Das ist doch ein Skandal."
Episode 2: "Sie haben kürzlich darüber geschrieben, dass tausende Briefe und Pakete, die bei der Post aufgegeben werden, gar nicht oder nur unvollständig ihren Adressaten erreichen", teilte mir ein Leser mit, dem folgendes passiert ist: "Meine Freundin hat mir einen Brief geschickt, sie hat ein Foto von sich mit reingetan. Der Brief ist angekommen, er war offen, das Foto war nicht drin. Dann habe ich mich beschwert und als Antwort einen Standardbrief mit einer Belehrung über das Versenden von Gegenständen bekommen. Das ist doch ein Skandal."
Episode 3: Wenn mein Telefon klingelt (dieses Wort für diesen Ton ist eine gerade noch zulässige Beschönigung), schaue ich fast automatisch immer auf das Display. Bei diesem Anruf sorgte die Ziffernfolge bei mir für Staunen, doch der Anrufer klärte mich auf: "Guten Tag, meine Name ist (...) und ich rufe aus der Schweiz an. Und ich würde Ihnen gerne mal meine Meinung zu einem Vorfall sagen", hörte ich die Stimme mit der für dieses Land wohl eher typischen (durchaus sympathischen) Tonfärbung. Der Schweizer sagte weiter: "Ich war kürzlich mit dem Auto in Ihrer Stadt. Jetzt habe ich für falsches Parken einen Bußgeldbescheid über zehn Euro bekommen. Meinen Sie nicht auch, dass hier Aufwand und Nutzen in keinem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen? Mich als Halter des Fahrzeugs und meine Adresse ausfindig machen - damit dürfte ein Mitarbeiter der Behörde sicher ganz schön lange beschäftigt gewesen sein. Und dann die Zustellung des Briefs bis in die Schweiz. Mal ehrlich, das ist doch ein Skandal."
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