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Vor einigen Monaten (etwa 60 Blogeinträge zurück) habe ich darüber berichtet, dass sich ein Leser an mich gewandt hatte mit den Worten: "Ich habe eine Eingabe zu machen." Damals dachte ich, dass dies an nostalgischer Förmlichkeit nicht zu überbieten sei; ich hatte mich getäuscht. Heute um 10.12 Uhr meldete sich ein Anrufer mit dieser Eröffnung: "Hier ist Bürger Hoffmann (Anmerkung: Name geändert), und es geht um eine Eingabe." Seiner Meinung nach und seinen Informationen zufolge sind die Hintergründe des in dem Artikel "Der Massenmörder, der mit Eisenbahnen spielte" geschilderten Terroranschlags in Wirklichkeit ganz andere; "Freie Presse" möge das doch berichtigen, sonst müsse er sich an anderer Stelle beschweren. Dies war das Stichwort, es gab heute zwischen zehn und zwölf eine ganze Reihe an Beschwerden. Dies ist eine Auswahl:

Episode 1: "Immer wieder beobachte ich, dass Paketzusteller von verschiedenen Unternehmen die selbe Adresse anfahren, um dort die Sendungen abzugeben. Das macht doch wirklich keinen Sinn, das ist doch eine Verschwendung von Benzin. Können Sie sich nicht mal bei der zuständigen Stelle darüber beschweren?", fragte mich ein Anrufer, der gar nichts davon hält, nachdem ich ihn um eine Meinung dazu gebeten hatte, dass Konkurrenz das Geschäft belebt und dass dies einer der Grundpfeiler der Marktwirtschaft ist.

Episode 2: "Das ärgert mich wirklich, und ich möchte, dass Sie meine Beschwerde ernst nehmen", sagte eine Leserin und wusste genau, was sie stört und wie man das ändern kann: "Ich schneide mir immer Artikel von der Seite Ratgeber aus und hefte sie ab. Dann aber habe ich immer mal wieder das Problem, dass das nicht geht, weil auf beiden Seiten etwas steht, was mich interessiert. Weder will mich entscheiden, welcher Bericht mir wichtiger ist, noch will ich mir eine zweite Zeitung kaufen. Also bleibt nur eins: Sie drucken die Seiten Ratgeber nicht hintereinander, sondern nebeneinander. Bitte geben Sie das an Ihre Druckerei weiter."

Episode 3: Um 0.38 Uhr in der Nacht ging bei mir eine Mail ein, die ich dann um 9.03 Uhr (unmittelbar nach dem Hochfahren des Betriebssystems) gelesen habe; geschrieben hatte sie mir eine Frau in England in fehlerfreiem Deutsch (aber ohne Umlaute). Ich fasse die Beschwerde mal zusammen: Immer wenn der Leser-Obmann der "Freien Presse" von Anglizismen spricht und dass sie häufig ebenso überflüssig wie unsinnig sind, dann spricht er in Wahrheit von "Amerikanismen", weil in England niemand diese Wörter oder Formulierungen verwendet. "To go" würde dort niemand sagen, sondern von "to take away" sprechen. In der Mittagspause bin ich dann in ein Café (den amerikanischen Namen mit der Endung auf "shop" will ich hier nicht wiederholen), habe mir einen "Latte" bestellt und gewartet, was die freundliche Frau auf der anderen Seite der Theke dazu sagt; ich wollte die Reaktion testen, wenn sie mich fragt "to go?" und ich antworte "to take away". Meine Enttäuschung war groß, als ich dies vernahm: "Zum Mitnehmen?"

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