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Liegt auf der Straße und nervt einfach nur

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Selten treffen die Leser mit ihren Problemen, weswegen sie mich anrufen, bei mir einen ganz besonderen Nerv. Heute war es mal wieder soweit: Ich bin ein Betroffener. Allerdings habe ich jetzt doch Hemmungen, es auszusprechen, weil ich befürchte, dass von denen, für die diese Belastung kein Thema ist und die auch kein Verständnis für meinen Unmut haben, kritische Worte dazu kommen, dass erstens ein Leser-Obmann sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen sollte und zweitens die Sache selbst nicht wirklich dramatisch ist. Doch ich will mutig sein, also raus damit: Es geht um Rollsplitt. Über kaum etwas anderes kann ich mich mehr aufregen als über diese Art und Weise, den Belag einer Straße in Ordnung zu halten. Und seit ein paar Tagen weiß ich, dass ich nicht alleine bin mit meinem Ärger: Fünf Anwohner von Straßen in Chemnitz, deren Namen klingen wie die Hinweise auf die komponierenden Tonkünstler eines klassischen Konzertes, haben mich angerufen und mir gesagt, was sie von Rollsplitt halten: Gar nichts. Vor allem regt die Menschen auf, dass Autos über diese körnige Oberfläche rasen und dabei Staub und Dreck aufwirbeln, der sich auf alles niederlässt, was in der Nähe sich befindet, und der auch vor geöffneten Fenstern nicht Halt macht, um in den letzten Winkel von Wohnungen vorzudringen. Und ich weiß, wovon die Anrufer gesprochen haben: Auf der Straße vor meinem Wohn- und Schlafzimmer liegt seit Wochen reichlich Rollsplitt; von den Unmengen dieses nervigen Zeugs auf den Straßen, auf denen ich meine Radtrainingsrunden drehe, ganz zu schweigen, denn Rollsplitt macht die Straße für Radfahrer zur gefährlichen Rutschbahn, während sich die kleinen Steine wunderbar in den Gummibelag des Reifens fressen und diese kleinen Löcher hinterlassen, die schnell zu großen werden können.

Ich höre jetzt mal lieber auf, ich könnte stundenlang weiterschreiben, bei diesem Thema finde ich so schnell kein Ende, mein Ärger ist einfach zu groß. Aber ich will ein versöhnliches Ende, auch in dieser Sache, das ist (sozusagen) meine Natur. Es gibt auch tatsächlich eins: "Heute war die Kehrmaschine da und hat den restlichen Splitt von der Straße gefegt, jetzt ist fast wieder alles gut", sagte mir eine Anwohnerin und bedankte sich bei mir für die Hilfe. Was ich getan hatte? Ich habe den Leserin einen Rat gegeben: Wer den Rollsplitt auf den neuen und noch heißen Asphalt streut, hat die Absicht, das überschüssige Material irgendwann zu beseitigen; allerdings wird das fast immer ganz gerne, wie mir ein Straßenbauexperte bestätigt hat, dann vergessen, weil das zusätzliche Kosten verursacht, während Autos und Wettereinflüsse das im Laufe von Monaten erledigen, ohne dafür Geld zu verlangen. "Also rufen Sie einfach bei der Stadt an, die den Auftrag dazu erteilt hat, und weisen darauf hin, dass dieses Problem besteht und dass Sie die Zeitung informiert haben über dieses besonders gute Beispiel dafür, wie die Kommunen sich ihrer Verantwortung bei der Beseitigung überschüssigen Rollsplitts auf den Straßen entziehen", lautete mein Rat. Und es hat funktioniert; nur bei mir selbst noch nicht, aber ich arbeite daran.

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