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14. Oktober, ein sehr aufregender Tag, Teil 2 -ein Tag im Hospital
- Touristen sponserten dieses Klettergerät
- Spielgerät und wunderbarer Platz während der Mahlzeiten
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Iris und Mike aus München sind in n'Kwazi. Mike will das Wasserprojekt MCWP in die Tat umsetzen und arbeitet mit Verantwortlichen der Kavangoregion zusammen. Iris, Mike's Frau, arbeitet in dieser Zeit aktiv am Mayana-Mpora-Projekt mit. Wir fahren mit dem Auto zur Vorschule, für mich ist das purer Luxus, da ich die meiste Zeit zu Fuß unterwegs bin.
Die Kinder haben Pause und spielen auf dem Spielplatz, der von Touristen finanziert wurde. Iris freut sich, dass ihr Patenkind Sebastian gar nicht mehr so schüchtern ist. Er spielt gerade Fussball.
Ich versuche die Kinder bildlich und namentlich zu erfassen, die in diesem Jahr die Vorschule besuchen. Es ist ein quirliger Haufen, manches Kindergesicht hat sich mir schon eingeprägt. Ich realisiere jedoch sehr bald, dass mein Ziel, zu jedem Vorschulkind einen kleinen Bericht an die Sponsoren zu schreiben und die Kinder zu Hause zu besuchen, zu hoch gegriffen ist. 4 Wochen Aufenthalt sind ganz einfach einfach zu kurz. Vier Kinder sind im Mai nach der Flut nicht in die Schule zurückgekehrt. Für zwei von ihnen hatte ich schon einen Paten gefunden. Das ärgert mich besonders.
Kinderlachen, plötzlich ein dumpfer Schlag und Sebastian liegt wimmernd am Boden. Er ist vom Klettergerüst auf den Bauch gestürzt. Aune, die Lehrerin kümmert sich liebevoll um ihn, doch Sebastian ist nicht zu beruhigen. Die Kinder sind um Sebastian versammelt, versuchen ihn zu trösten und säubern seine Haare und seine Kleidung. Es ist bewegend, wie alle um ihn herum besorgt sind. "Wir müssen Sebastian zum Arzt bringen", meint Aune. "Traut ihr Euch das zu?" Was sollen wir machen? Wir lassen uns erklären, wo sich das Krankenhaus in Rundu befindet. "Zuerst müsst ihr aber zur Krankenschwester nach Kayengona fahren, sie gibt Euch einen Zettel für Rundu mit." Ich sehe in Gedanken die vielen Kranken am Medizinischen Punkt vor meinen Augen. Wir beschließen, direkt ins Hospital zu fahren. Iris fährt und ich nehme Sebastian auf meinen Schoß, ist er doch zu klein für den Sicherheitsgurt. "Hat Sebastian's Kleidung schon einmal Wasser gesehen und wann wurde er das letzte Mal gewaschen", geht es durch meinen Kopf. Sebastian trägt immer noch täglich das T-Shirt, welches Iris ihm letztes Jahr geschenkt hatte. "Ich werde mir schon nichts einfangen. Ich lasse es zu, dass Sebastian seinen Kopf auf meine Brust legt." In der Ersten-Hilfe-Station dürfen wir, Mike ist glücklicher Weise unterwegs zugestiegen, das verletzte Kind ablegen. Aber dann, "waren Sie schon in der Rezeption ... wo haben Sie den Ausweis des Kindes ..." Zu dritt erinnern wir uns an die zwei weiteren afrikanischen Namen von Sebastian und an sein Geburtsdatum. Iris und Mike gehen in die Anmeldung, erklären, dass kein Angehöriger zu erreichen ist. Sie zahlen die 15 N$, die zu jeder Arztkonsultation zu zahlen sind. Ich bleibe bei Sebastian. Eine nette Lehrschwester aus dem 1. Lehrjahr ist bei uns. Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, kommt eine ruppige Aufnahmeärztin, sie schickt uns später zu den vielen Wartenden vor der Chirurgie. Neugierig werden wir drei "Weißen" angestarrt. Vor dem Röntgen erwartet uns die nächste Schlange. Dann ist Mittagspause. Um zwei Uhr können wir zur Auswertung zurückkommen. Manda, verantwortlich für die Vorschule, lädt uns in ihr Missionarshaus ein. Hinter einer großen abgesicherten Mauer befindet sich ihr Anwesen. Manda's Angestellter spricht Sebastians Muttersprache "Kwangali". Er stellt den kleinen Jungen vor der Garage gleich in einen Wasserbottich und gibt ihm anschließend eine große Portion Mielipap. Wir "Weißen" werden auf ein Erfrischungsgetränk ins Haus gebeten. Nach zwei Uhr, die gleiche große Schlange. Wir sind erleichtert, es sind nur schmerzhafte Prellungen. Wir nehmen Sebastian mit zu uns nach n'Kwazi. Der Abschied kommt. Iris und Mike fahren mit dem Auto am Kraal der Familie vorbei. Er wohne nicht hier, schüttelt Sebastian den Kopf. Beim zweiten Mal halten sie an und Sebastian krallt sich am Auto fest. Verzweifelt nehmen sie den Jungen wieder mit zur Lodge. Später holt ein Angehöriger Sebastian ab.
Sebstians Mutter ging nach Angola und hat ihre vier Kinder allein in Namibia zurückgelassen. Nun lebt er als "Waise" in einer anderen Familie. "Hat er jemals Aufmerksamkeit erfahren?", fragen wir uns.
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