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Klare Sache: Das ist eine Verschwörung

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Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich in Gedanken an einem Exposé für meine Memoiren arbeite; ich fühle mich dann tatsächlich ertappt, denn ich bin mir schon bewusst, dass ein solches Buch wohl kaum jemanden interessieren würde. Heute war es wieder mal so weit, denn ich hörte meine innere Stimme, die sagte: Das wäre dann das sechste Kapitel, es trägt die Überschrift "Verschwörungstheorien". (Nur mal so nebenbei: Auf Platz eins steht bei mir das Thema "Klimakatastrophe", denn es kommt relativ oft vor, dass mich Leser darüber aufklären, wer wirklich und vor allem mit welchen Zielen dahinter steckt, dass es immer wärmer werden soll auf der Erde.) Ausschlaggebend war dieser Anruf:

"Ich habe lange überlegt, aber nun habe ich mich doch entschlossen, bei Ihnen anzurufen, denn es ist mir wichtig, dass Sie von meinen Gedanken erfahren", sagte ein Leser und ergänzte dies mit dem Hinweis auf das Thema: "Es geht mir um die Krawalle und die Gewalt in den Fußballstadien und speziell um das, was Dynamo Dresden jetzt an Strafen deswegen zu verkraften hat." Dieses Thema hat in den vergangenen Tage bei meinen Gesprächen am Telefon häufiger eine Rolle gespielt, und in meinem Blogeintrag "Ich gebe zu: Das stimmt mich traurig" hatte ich auch von einem Anruf erzählt. Dieser Mann aber war sich ganz sicher: "Da steckt doch immer der gegnerische Verein dahinter, dessen gewaltbereite Anhänger sich unter die Fans der anderen Mannschaft mischen und dort mit den Krawallen den Verein und das Team in Misskredit bringen und ihnen großen Schaden zufügen."

Mein Reaktion darauf war eindeutig die falsche: "Das klingt aber jetzt doch ziemlich unglaubwürdig", habe ich gesagt und den Anrufer noch gefragt: "Worauf begründen Sie diese Vermutung?" Zum einen hatte der Leser eine seiner Meinung nach fundierte Erklärung für seine Theorie: "Kein echter Fan eines Vereins käme doch auf Idee, seiner eigenen Mannschaft mit solchen Ausschreitungen derart zu schaden, dass dieser sogar Strafen zu erdulden hat." So viel Unverstand würde er niemanden zutrauen, meinte der Mann am Telefon. Zum anderen hat er mir dann recht ausführlich noch erklärt, wie einfach das doch ist, wenn sich die Leute mit entsprechenden Fanutensilien ausstatten und die Kleidung (beispielsweise Schals und Mützen) entsprechend auswählen, um sich in den gegnerischen Fanblock zu schmuggeln und dort für Krawall zu sorgen. Vorsichtshalber habe ich, damit ich ihn nicht missverstehe, noch gefragt: "Sie meinen also, dass beim Pokalspiel von Dresden in Dortmund die Chaoten im Dynamo-Block in Wirklichkeit von der Heimmannschaft beauftragte Krawallmacher waren?" Der Anrufer freute sich, dass ich ihn richtig verstanden hatte, und sagte: "Genau, und ich möchte, dass Sie dazu einmal recherchieren und einen Artikel schreiben." Versprochen habe ich dem Leser nur, dass ich den Kollegen von seinem Anruf berichte; aber das reichte ihm schon aus. Die Hauptsache für ihn war, dass er seine Erkenntnis mitgeteilt hat und sich jetzt besser fühlt, nachdem er mit mir darüber gesprochen hat.

Anschließend habe ich im Internet nach einer Definition gesucht und bei Wikipedia diese gefunden: "Als Verschwörungstheorie bezeichnet man im weitesten Sinne jeden Versuch, ein Ereignis, einen Zustand oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken von Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck."

Und damit stand für mich fest: Dieser Anruf war der erste, in dem es um eine Verschwörung ging, deren Theorie (zumindest für mich) völlig neu war. Deshalb gibt es in meinem Exposé dieses Kapitel; und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

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