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Neuer Platz eins: Was haben Sie gesagt?
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In meiner kleinen Hitliste von Missverständnissen, die sich bei meinen Gesprächen mit Leser einstellen, weil ich etwas akustisch falsch verstanden habe, hat es heute auf den ersten drei Plätzen eine Veränderung gegeben, denn es gibt einen neuen Spitzenreiter. Noch einmal zur Erinnerung die Wertungskriterien: Lache nur ich, lacht nur der Anrufer, lachen wir beide, kullern Tränen und ist das Klatschen auf den Oberschenkeln hörbar, und wie lange dauert es, bis wir das Gespräch anständig weiterführen können, ohne weitere Attacken auf das Zwerchfell durchleiden zu müssen. Zur besseren Einordnung noch einmal die Platzierungen:
Von zwei auf drei gefallen ist der Wulff, der ein Wolf war, weil die Leserin nicht über den Bundespräsidenten reden wollte, sondern über das Raubtier, das wieder heimisch werden soll in Sachen. Und ich hatte fast eine Minute lang nicht gemerkt, dass ich bei Formulierungen wie "völlig harmlos" und "eine neue Chance" auf dem Holzweg war mit meinem politischen Thema.
Von eins auf zwei gefallen ist sind die Ziebels, von denen ich bis zu diesem Tag noch nie etwas gehört hatte, weil ich mich für Silvesterfeuerwerk überhaupt nicht interessiere, bevor mir dann klar wurde, nachdem ich "ganz schön laute Knaller" gesagt hatte, dass man die allgemein gebräuchliche Maßeinheit für Lärm auch auf der zweiten der drei Silben betonen kann.
Neuer Spitzenreiter ist dieser Anruf (wie ich ihn verstanden habe, was angesichts der mundartlichen Färbung ein nicht leichtes Unterfangen war): "Ich habe schon mal vor Weihnachten angerufen, weil ich eine Grippe habe, und Sie wollten das an die Redaktion weitergeben, damit sich jemand mal um mein Anliegen kümmert. Aber leider hat niemand bei mir angerufen, das finde ich sehr schade", sagte der Mann am anderen Ende der Leitung und fragt mich noch: "Können Sie sich daran erinnern?" "Leider nicht, aber wenn Sie mir noch einmal Ihren Namen sagen, dann schaue ich gerne in meinen Protokollen nach und kriege heraus, welchen Redakteur ich darüber informiert habe", antwortete ich. Das hat der Anrufer gemacht, ich habe die Suche gestartet. Aber weil ich die Zeit mit etwas Konversation überbrücken wollte, dachte ich mir, dass diese Fragen sinnvolle seien: "Aber Sie waren doch damals beim Arzt, oder nicht? Was hat der eigentlich dazu gesagt?" Was dann geschah, lässt sich nicht in Worte fassen; der Leser brauchte etwa zehn Sekunden, bevor er das Missverständnis als solches erkannte, mich darüber aufklärte und wir beide uns ausgeschüttet haben vor Lachen: Der Mann hat eine ziemlich alte Krippe und sucht jemanden, der sie restauriert.
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