Blog "Leser-Obmann": Alles eine Frage der Perspektive

Dass sich Leser an mich wenden, weil sie einen Rat von mir wollen, wie sie ein Problem lösen können, ist gar nicht mal so selten. Dass ich aber gar nichts dazu zu sagen habe, weil ich angesichts der Schwierigkeit, mit der sich der Leser auseinander zu setzen hat, zunächst mal intensiv nachdenken muss, erlebe ich eigentlich so gut wie nie. Doch heute war es der Fall, es ging um dieses Thema (ich fasse die Problematik der Einfachheit halber mal zusammen, ein Zitieren ist leider nicht möglich):

Der Vater wendet sich an mich: Der erwachsene Sohn wohnt noch immer in der Wohnung der Eltern und macht keine Anstalten, daran etwas ändern zu wollen.

Im Zimmer des Sohnes herrscht das Chaos, es würde nach Ansicht des Vaters mehr einer Müllkippe ähneln.

Einer schriftlichen Aufforderung zum Verlassen der Wohnung ist der Sohn nicht nachgekommen.

Der Sohn hat eine Freundin, die Treffen der beiden finden aber nie in den eigenen vier Wänden statt.

Nach Ansicht der Hausärztin müsse sich der Sohn unbedingt in psychiatrische Behandlung begeben, was dieser aber strikt ablehnt.

Der Vater ist mit seiner Kraft am Ende, die Mutter ist schwer krank, beide sind wegen des Sohnes und seiner Sturheit, nicht ausziehen zu wollen, sehr verzweifelt.

Der Sohn ist 61 Jahre alt.

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