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Nur Mut, die Liebe hat es verdient

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Das ist ein ebenso überraschender wie außergewöhnlicher Rekord: Sieben Mal ging es heute bei den Gesprächen am Telefon um meinen Eintrag "Ein Moment verändert das Leben" gestern hier im Blog; das habe ich nicht erwartet, wirklich nicht; vielleicht den einen oder anderen Kommentar, aber nicht so viele Anrufe. Und etwas anderes ist fast noch bemerkenswerter: Sieben Mal habe ich dabei mit Frauen über die Liebe im Allgemeinen und die große im Besonderen gesprochen.

Episode 1: "Das war so traurig, eigentlich aber auch schön, mir sind tatsächlich die Tränen gekommen", sagte mir eine Leserin und fügte noch hinzu, dass sie gleichfalls keinen Liebesfilm sehen oder einen Liebesroman lesen kann, ohne dass sie weinen muss.

Episode 2: "Das haben Sie sich doch nur ausgedacht, oder? Solche Geschichten gibt es im wirklichen Leben doch nicht, geben Sie es ruhig zu", bezweifelte eine Anruferin die Echtheit dieser Geschichte, und erst als ich ihr anbot, sich selbst mit der 83-jährigen Frau in Verbindung zu setzen, gab sie nach und sagte: "Also gut, ich glaube Ihnen, aber dann ist das wohl die absolute Ausnahme, meinen sie nicht auch?"

Episode 3: "Ich hoffe doch sehr, dass Sie der alten Dame zugeredet haben, dass man auch mit 83 Jahren nicht zu alt ist, um sich hinzusetzen und seine Lebensgeschichte aufzuschreiben", sagte eine Anruferin; sie schien mich auch ein bisschen zu kennen, denn selbstverständlich habe ich das getan. Und wie hat sie reagiert? "Meinen Sie wirklich", sagte sie, führte ihre nicht mehr ganz so gute Sehkraft an, bevor sie mir versprach: "Ich denke mal darüber nach."

Episode 4: "Ganz klar, die Frau braucht einen Ghostwriter", meinte eine Anruferin, und noch bevor auf dieses Thema eingehen konnte, fügte sie hinzu: "Ich kenne da auch einen, dem ich das durchaus zutrauen würde, vielleicht ..." Natürlich habe ich die Leserin zu Ende reden lassen, aber ich habe das Zitat an der Stelle unterbrochen, weil ich noch mehr Begehrlichkeiten wecken möchte.

Episode 5: "Allerdings habe ich mich gefragt, woher der Mann die Adresse der Frau wusste", erwähnte eine Anruferin, die sich darüber hinaus auch bei mir bedankt hatte, weil ich mir die Zeit genommen hatte, diese Geschichte so aufzuschreiben. Natürlich habe ich ihr geantwortet: "Der Mann hat sich bei dem Kellner erkundigt, und der wusste auch nur zufällig, wie die Frau hieß und wo sie wohnte, aber diese Information habe nicht als wirklich relevant für diese Geschichte erachtet."

Episode 6: "Glauben Sie eigentlich auch an die eine große Liebe im Leben eines Menschen?", fragte mich eine Leserin, nachdem wir schon eine Weile über diesen einen Augenblick, als die 83-Jährige damals schon in der Tür stand und sich noch einmal umgedreht hat, geplaudert hatten. Aus meiner Überzeugung wollte ich keine Geheimnis machen, weshalb ich ihr geantwortet habe, was das Leben mich gelehrt hat: "Es gibt die große Liebe, ganz bestimmt, aber manche Menschen finden sie einmal, manche wiederum vielleicht auch ein zweites und drittes Mal, aber manche eben auch gar nicht. So ist das Leben nun mal, aber in einem Punkt bin ich mir ganz sicher: Man sollte immer offen für die Liebe sein, sonst ist sie plötzlich da, aber man merkt es nicht, weil man sich im entscheidenden Augenblick eben nicht umgedreht hat."

Episode 7: Eine Anruferin erzählte von sich selbst: "Schon oft habe ich im Leben solche Situationen erlebt, dass ich einem Mann, den ich eigentlich gar nicht kannte, in die Augen geschaut habe, beispielweise im Supermarkt, während er meinem Blick standhielt, und dass ich dann einfach weitergegangen bin. Und hinterher habe ich mich selbst immer gefragt: Wenn das nun die große Liebe war, auf die ich mein Leben lang warte, aber ich habe nicht den Mut gehabt, auf diesen Mann zuzugehen und ihn anzusprechen?" Für dieses Phänomen hatte ich viel Verständnis, und deshalb ist es mir auch nicht schwer gefallen, der Leserin davon zu erzählen, wie ich so durchs Leben gegangen bin und immer noch gehe, und wie ich mich verhalte, wenn es Zoom macht und dieses eine Augenpaar in diesem einen Moment mir signalisiert ... Ein paar kleine Geheimnisse möchte ich doch für mich behalten; die Anruferin hat sie mir jedoch entlockt, alle Achtung, das schafft nicht jede(r).

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