Abo
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Wird die blinde Stefania nun doch zur Schule gehen duerfen?

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Vor meiner Abreise in 5 Tagen moechte ich unbedingt geklaert haben, dass die blinde Stefania, 11 Jahre alt, im naechsten Schuljahr ab Januar 2013 die Schule besuchen wird. Seit meinem ersten Einsatz im Jahr 2009 spreche ich mit der Mutter, das Kind zur Schule zu schicken.

Die Mutter kuemmert sich nicht um ihr behindertes Maedchen. Stefania sitzt oder liegt den ganzen Tag in der Lehmhuette. Als Spielzeug hantiert sie mit einem Stueck Draht oder Stein, der gerade in ihrer Naehe herumliegt. Ihre Muskeln haben sich zurueckgebildet. Die Beine sind ganz duenn. Marion, als Freiwillige im Juli in Mayana im Einsatz, berichtet: "Mir kamen die Traenen, als ich Stefania sah. Ich konnte nichts mehr sagen."
Wir fahren erneut zur Schule nach Rundu und sprechen mit der Lehrerin fuer blinde und schwer sehgeschaedigte Kinder. Die Lehrerin kennt die ganze Geschichte um Stefania aus dem Vorjahr, deshalb bekommen wir sofort die Einwilligung, dass unser Sorgenkind ab Januar aufgenommen wird. Marcus als Vertreter seiner Gemeinde und ich werden zum abschliessenden Gespraech zur Prinzipalin der kombinierten Schule gebeten. Auf dem langen Weg ueber die Schulhoefe zum Direktorat kommen wir an grossen Zelten vorbei. "Die Klassenraeume werden renoviert", erklaert uns die Lehrerin. Benoetigen wir fuer Stefania eine zusaetzliche Betreuerin und muessen wir ihr Gehalt uebernehmen, ist der Inhalt unseres Gespraeches. Es scheint kein Problem zu sein, die vierte Matrone zu reaktivieren, die bereits fuer die blinden Kinder taetig war. Das liege im Rahmen des Budgets.
Relativ beruhigt aber nicht ganz so euphorisch wie letztes Jahr gehe ich aus dem Gespraech. Ich trete nochmals in den huebschen Klassenraum der blinden Kinder ein. Die Kinder ueberfallen mich. Mehrere Kinderhaende fahren gleichzeitig durch meine Haare, zerren daran und nehmen meine Arme voll in Beschlag. Sie duersten danach, alles an mir zu ertasten. Es sind ueberaus froehliche Kinder. Auch die zwei Albinos unter ihnen scheinen voellig intergriert zu sein.

"Naechstes Jahr besuche ich unsere froehliche Stefania in Ihrer Klasse" ... "Und Sie bringen mir die Technik fuer textile Applikationen bei," muss ich der Lehrerin versprechen.

Weitere Blog-Einträge

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.