Blog "Leser-Obmann": Liebe Fee, kannst Du mal übernehmen?

Ganz ohne Wertung oder Kommentar möchte ich mal wieder von den Wünschen berichten, von denen Leser mir in dieser Woche am Telefon erzählt haben, weil sie entweder möchten, dass sie in Erfüllung gehen, nachdem sie mit mir darüber gesprochen haben, oder weil sie damit ihre Haltung zu einem bestimmten Thema zum Ausdruck bringen wollen.

"Ich würde mir wünschen, dass mal ein Bericht in der Zeitung steht, warum mir meine Bank einen Kredit verweigert, den ich unbedingt brauche, um eine neue Arbeitsstelle überhaupt erst antreten zu können", erzählte mir ein Leser.

"Nachdem ich Ihre Kolumne gelesen habe, habe ich mich daran erinnert, dass ich eigentlich schon lange einen Wunsch habe", sagte eine Leserin, die sich auf meinen Text "Heute wie damals" auf der aktuellen Seite Leserforum bezog, und fügte hinzu: "Ich würde mir endlich mal einen Bericht in der Zeitung darüber wünschen, wie die DDR wirklich war."

"Können Sie mal meinen Wunsch an den Zusteller der Zeitung weiterleiten?", fragte mich ein Leser und nannte mir, nachdem ich mit "kein Problem" geantwortet hatte, seine Begehren: "Es wäre schön, wenn er die Zeitung nicht mehr längst faltet, sondern quer, weil sie dann komplett in meinen Briefkasten passt und nicht mehr nass wird, wenn es regnet."

"Auf solche Artikel sollten Sie lieber verzichten, so etwas gehört nicht in die Zeitung, das würde ich mir wirklich wünschen", sagte eine Lesern und bezog sich damit auf die beiden Artikel "Die Sünderin vom Klosterplatz" und "Die Sünderin darf bleiben", in denen es um einen Rechtsstreit wegen eines Bordells in Görlitz ging.

"Haben Sie zufällig das Interview 'Das Märchen der Deutschen' mit Norbert Blüm gesehen?", fragte mich ein Leser und fuhrt fort, nachdem ich mit Nein geantwortet hatte: "Dann holen Sie das doch mal nach, man kann es bei Youtube sehen, und ich würde mir wünschen, dass Sie den Link dazu an alle Redakteure Ihrer Zeitung schicken. Denn der Mann spricht absolut die Wahrheit."

Eine Leserin hatte, wie sie bekannte, wochenlang gezögert, mich anzurufen, weil sie sich etwas scheute, mir diese Frage zu stellen: "Sie haben tatsächlich eine Brotbüchse dabei, wenn Sie mit der Bahn unterwegs sind?" (Sie bezog sich dabei auf meine Kolumnen auf der Seite Leserforum vor einigen Wochen.) Dass ich tatsächlich diese vermeintlich antiquierte Form der Aufbewahrung meiner Mahlzeit während lange Zugfahrten wähle, versetzte sie zunächst in Erstaunen, bevor sie mir verriet: "Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen das tun, denn dann würde man in den Zügen vermutlich weniger von diesen Fastfood-Verpackungen finden; ich rege mich jedes Mal darüber auf, wenn ich so etwas sehe."

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