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Wie immer: Wenn sich die Geister scheiden

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Das war so, das ist so und das wird auch immer so sein: Am Papst scheiden sich die Geister. Soll heißen: Immer wenn "Freie Presse" über das Oberhaupt der Katholischen Kirche schreibt, rufen mich Leser an oder schreiben mir eine Mail, um zum Ausdruck zu bringen, dass Benedikt XVI. hier in Sachsen kaum jemanden wirklich interessieren dürfte, weil der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung bei unter fünf Prozent liegt und die meisten Menschen ohnehin nicht an einen Gott glauben und sich selbst als Atheisten bezeichnen würden. Mehr als zehn Leser haben sich deshalb heute an mich gewandt, um mir das noch einmal zu bestätigen. Interessant daran waren die Versuche, mir das auf eine ebenso unmissverständliche wie originelle Art und Weise mitzuteilen. Ich habe mich deshalb entschieden, ein Ranking zu veranstalten und Plätze zu vergeben. Hier das Resultat:

Platz 5: "Können Sie mir drei konkrete Beispiele nennen, was der Papst in den vergangenen Jahren für den Weltfrieden an großen Dingen geleistet hat?", fragte mich ein Leser; ich konnte nicht.

Platz 4: "Darf ich Ihnen mal die Bedeutung des Begriffs 'Verhältnismäßigkeit' erklären?", fragte mich ein Leser, ging dann aber auf die Bedeutung dieses Wortes nicht weiter ein, nachdem ich zugestimmt hatte; sein emotionales Engagement allerdings war verhältnismäßig groß, was ich nicht so richtig nachvollziehen konnte.

Platz 3: "Wie fühlen Sie sich jetzt, nachdem Sie zum Sprachrohr eines Kirchenblattes befördert worden sind?", fragte mich ein Leser, wartete meine Antwort jedoch nicht ab und erklärte mir, was er vom Papst hält.

Platz 2: "Über solch eine Berichterstattung hätte sich selbst Erich früher gefreut", sagte eine Leserin und meinte, dass es selbst zu DDR-Zeiten fraglich gewesen wäre, dass man über den Staatsratsvorsitzenden in solch großem Umfang und mit so vielen Fotos berichtet hätte.

Platz 1: "Reden wir doch mal über Sex, denn das ist ein gutes Thema, mit dem ich Ihnen klar machen kann, was ich vom Papst halte und warum ich mich angesichts der fast drei Seiten über ihn heute so geärgert habe", sagte ein Anrufer; direkt über Sex haben wir nicht gesprochen, aber über Verhütung und über die gerade in Deutschland geführte Diskussion über die "Pille danach". Mit Abstand war diese Unterhaltung die angenehmste für mich, weil es, im Gegensat zu zu allen anderen, um echte Inhalte und Argumente ging.

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