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Gemälde zeigt Abendmahl: Ist das eine Frau?
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Es ist für mich keine Frage von religiöser Einstellung, auch sehe ich es jenseits aller historischen Erkenntnisse so, aber ich bin davon überzeugt: Jesus hatte eine Frau an seiner Seite; ob verheiratet oder nicht oder nur eine Partnerschaft, platonisch oder auch nicht, spielt für mich dabei eigentlich keine große Rolle, vielmehr geht es darum, dass der Gottessohn ein Mann war, mehr will ich dazu nicht schreiben. Auch will ich nicht an jüngste Diskussionen erinnern (zuletzt vor einem halben Jahr als Neudeutung eines Papyrus-Fragmentes), die mal wieder die Frage aufgeworfen haben, ob Maria Magdalena für Jesus mehr war, als nur die Frau, deren Rolle in seinem Leben laut den Evangelien über deren Bezeichnungen wie "Zeugin der Auferstehung" hinaus am ehesten wohl noch als Gefährtin zu beschreiben ist. Verschweigen will ich aber gleichfalls nicht, dass ich natürlich zu den Leseratten gehöre, die "Sakrileg" von Dan Brown verschlungen haben und dann nicht umhin kamen, über Maria Magdalena mal wieder neu nachzudenken; auch über die Frage, ob sie ein Mädchen geboren hat und wer der Vater gewesen sein könnte. Heute und an dieser Stelle will ich nur auf darauf hinaus:
"Das ist eindeutig eine Frau, sie hat doch einen Busen, das kann man doch gar nicht nicht sehen", sagte mir heute eine Leserin am Telefon, während ein Leser es etwas sachlicher formulierte: "Schauen Sie sich doch die Gesichtszüge mal etwas genauer an: Eindeutig weiblich, finden Sie nicht?" Beide hatten mich angerufen, nachdem sie heute den Artikel "Bild zeigt einen Jünger zu viel " in den westsächsischen Lokalausgaben der "Freien Presse" gelesen und das dazugehörige Foto genauer studiert hatten, weil sie der Meinung waren, dass rechts neben Jesus ohne Zweifel eine Frau sitzt, die ihren Kopf auf seine linke Schulter abgelegt hat. Demnach sei, meinten beide, nicht ein Jünger zu viel auf dem Gemälde, sondern die 14. Person sei eine Frau an der Seite des Gottessohns. Ich habe mich weder zustimmend geäußert, noch habe ich mich überhaupt konkret dazu geäußert, weil ich in religiösen Fragen am Telefon lieber zurückhalten bin. Nun aber möchte ich die Frage in den virtuellen Raum stellen: Kann die Person, die auf dem Gemälde in der Crimmitschauer St. Laurentius-Kirche ihren Kopf auf Jesus' Schulter abgelegt hat, tatsächlich eine Frau sein? Ausnahmsweise schreibe ich es mal aus: Über jede Meinung dazu würde ich mich sehr freuen.
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