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Träumer haben durchaus Respekt verdient

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Viel ist es nicht, was ich von dieser Woche noch berichten könnte, weil hier noch nicht die Rede davon war, aber eines möchte ich feststellen, obwohl ich auf das Thema angesichts emotionaler Befindlichkeiten auf beiden Seiten nicht näher eingehen möchte: Ich habe viel darüber gelernt, weil es eine Flut an Leserbriefen dazu gab und Anrufer mit mir am Telefon darüber reden möchten, mit welcher Weltanschauung die Angler durchs Leben gehen und was sie von den Betreibern von Wasserkraftwerken entlang von Flüssen halten, während ihnen die Anhänger dieser alternativen Form der Energieumwandlung in Sachen unverrückbarer Standpunkte beim Umweltschutz in nichts nachstehen. Auslöser dieser ebenso engagiert wie sachlich geführten Diskussion war der Bericht "Angler und Müller im Wettstreit". Außerdem in dieser Woche gab es noch dies:



Episode 1: "Vor allem die Träumer haben es doch im Leben zu etwas gebracht", sagte mir eine "schon ältere" Leserin und legte mir ausführlich dar, dass sie das Sitzenbleiben in der Schule für eine unverzichtbare Sache hält, weil es gerecht ist und die jungen Menschen zu mehr Leistung anspornt, doch sollte man von diesen Schülerinnen und Schülern auf keinen Fall abfällig reden oder schlecht von ihnen denken, weil sie die Ehrenrunde häufig nur deshalb gedreht haben, weil sie zu den Träumern gehören, deren Phantasie in späteren Jahren ein wahrer Segen für ihren beruflichen Werdegang gewesen sei. "Davon profitieren doch alle, oder nicht?" stellte sie abschließend eine Frage in den Raum.



Episode 2: "Alle verteufeln das Dosenpfand, doch ich finde es eine gute Sache", sagte mir ein Leser; und er nannte mir auch den Grund: "Es liegt viel weniger Müll in der Landschaft herum, weil die Leute leere Plastikflaschen und Dosen nicht mehr einfach so wegwerfen. Und wenn sie es doch tun, weil ihnen das Pfandgeld völlig egal ist, dann gibt es immer noch Menschen, die sich aufmachen, Flaschen und Dosen einzusammeln, weil sie auf das Geld angewiesen sind." Eingeleuchtet hat mir dieses Argument, richtig finde ich es trotzdem nicht.


Episode 3: Zu meinen Aufgaben gehört es auch, in Schulen zu gehen und vor Klassen mit den Schülern über die Zeitung an sich und die "Freie Presse" im Besonderen zu reden und den jungen Leuten vom Leben eines Redakteurs zu erzählen, damit dieser Berufswunsch vielleicht in Erwägung gezogen wird. In dieser Woche stand ich vor einer zehnten Klasse in einem Gymnasium, als ein junger Mann mich fragte: "Sagen Sie mal, wozu braucht man eigentlich eine Zeitung?", wollte er von mir wissen. Ich bin schon lange auf diese Frage vorbereitet und kann fünf Minuten lang die Vorzüge einer Zeitung gegenüber anderen Medien erläutern, weil ich weiß, dass in solchen Situationen die Vertreter der Smartphon-Generation vor mir sitzen und dass meine Argumente fundiert sein sollten. Doch diesmal kam ich nicht dazu, weil von der Seite eine junge Frau diesen Einwurf wagte: "Du kannst ja mal versuchen, mit deinem I-Phone einen Kamin anzuzünden."

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