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Flieg hoch, mein Vögelchen, und schnell

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Auch auf die Gefahr hin, dass dieses Thema "längst durch" ist, muss ich doch noch einmal auf die Katzen zu sprechen kommen, wobei ich nach meinem Blogeintrag "Die Sache mit den Katzen und den Vögeln" jetzt nicht mehr zur Diskussion stellen möchte, ob man für diese Tiere eine Steuer einführen sollte, um die heimische Vogelwelt besser vor ihnen zu schützen. Nein, es geht mir, weil mich diese Problematik bereits den dritten Tag hintereinander am Telefon beschäftigt hat und mich mittlerweile 13 Leser deswegen angerufen haben, vielmehr darum: Anrufer haben mir in diesem Zusammenhang einige Dinge erzählt, die ich im ersten Moment nicht so ohne weiteres glauben wollte. Und nun habe ich mich gefragt: Weiß nur ich so wenig über Katzen und Vögel? Die Frage lass ich nun lieber mal im Raum stehen, eine Antwort darauf will ich vermutlich gar nicht wissen; dies waren die (ich betone ausdrücklich) von Lesern geschilderten Fakten und Meinungen, die mich in Erstaunen versetzt haben; ob sie zutreffen? Ich weiß es nicht.

Erstens: Ein Katze kann einen Vogel nur dann fangen, wenn dieser geschwächt, krank oder verletzt ist, weil ein gesunder Vogel viel schneller ist und deshalb immer rechtzeitig die Flucht ergreifen kann; eine Katze ist viel zu langsam, um einen gesunden Vogel zu fangen.

Zweitens: Ein Vogelliebhaber hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Wintermonaten in seinem Vogelhaus sage und schreibe rund 100 Kilogramm an Futter für die gefiederten Freunde bereitgestellt.

Drittens, Punkt 1: Einen natürlichen Feind hat die heimisches Vogelwelt in ihren eigenen Reihen, denn der Eichelhäher hat es (als Teil seiner Speisekarte) auf die Brut seiner gefiederten Artgenossen abgesehen und ist somit um ein Vielfaches mehr für die Gefahr der Ausrottung heimischer Vogelarten verantwortlich als jedes andere Tier.

Drittens, Punkt 2: Der Eichelhäher ist ein Singvogel; warum auch immer, denn Hörproben, von denen das Netz (auch bei Wikipedia) viele zu bieten hat, belegen meiner musikwissenschaftlich fundierten Einschätzung nach, dass diese Geräusche mit Gesang höchstens ganz entfernt etwas zu tun haben.

Viertens: Wissenschaftler allgemein und ganz besonders Ornithologen (wie der Experte in dem Artikel "Ornithologe fordert Abgabe für Katzenhalter") sollten keinen Rauschebart (in etwas solch einen wir Karl Marx) tragen, weil dies unseriös wirkt und ihre fachspezifische Qualifikation in Frage stellt.

Fünftens: Den Jägern in Deutschland eilt der Ruf voraus, dass sie zuerst schießen und dann schauen, welchen Vogel sie erwischt haben.

Sechstens:  Mao Zedong befahl während seiner Herrschaft in China teilweise absurde Aktionen, die das Land kulturell und wirtschaftlich voranbringen sollten. 1957 ließ er das Volk zwei Milliarden Spatzen töten, damit diese nicht mehr das Getreide wegfressen. Eine gewaltige Insektenplage war die Folge. Die Aktion war Teil von "Der großen Sprung nach vorn", der China zu einer führenden Wirtschaftsmacht machen sollte; er hat rund 30 Millionen Menschen das Leben gekostet.

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