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Kleiner Schnüffler
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Wenn es eine japanische Variante des Kinderliedes "Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh" gäbe, dann müsste die fernöstliche Version wohl weniger von den fleißigen Waschfrauen handeln als von der pflichtbewussten Shuntaro-kun. Der Roboter-Hundedame der Firma Crazy Lab - also "verrücktes Laboratorium" - kommt eine heikle Aufgabe zu, um die sich weder im Land der aufgehenden Sonne noch irgendwo anders auf dem Globus jemand reißen dürfte. Es sei denn, man hat spezielle Vorlieben. Wer sonst würde freiwillig überprüfen wollen, ob jemand Schweißfüße hat oder nicht?
Hundedame Shuntaro-kun erfüllt diesen Auftrag widerstandslos, was wohl daran liegt, dass es sich bei ihr um einen handelsüblichen Geruchssensor und anderweitig verbaute Elektronik im plüschigen Gewand eines Vierbeiners handelt. Einmal auf einen Fuß angesetzt, erschnüffelt der Roboter die Umgebungsluft und sendet die Daten an einen integrierten Computer. Der analysiert nicht nur, um welchen Geruch es sich handelt, sondern auch, wie stark er ist.
Das Ergebnis präsentiert die Hundedame dann durchaus undiplomatisch: Ist alles in Ordnung, schmiegt sie sich an den betreffenden Fuß. Riecht der Fuß ein wenig, bellt sie. Doch wehe, das Testobjekt verströmt etwas strengeren Odheur. Dann knurrt Shuntaro-kun - und fällt um. Und wenn alles zu spät ist, verliert der Vierbeiner das Bewusstsein.
Noch ist Shuntaro-kun nicht mehr als ein Prototyp. Doch offensichtlich gehen die Macher von Crazy Labs davon aus, dass es in Japan einen Markt für derartige Spaßprodukte gibt. Ob man derlei Geräte einmal auch in hiesigen Breiten kaufen können wird, ist eher unwahrscheinlich. Marktchancen hätte im Land von Edelreizker und Violettem Rötelritterling dagegen ein Roboter-Hund mit einem Näschen für Pilze. Wem das Sammlerglück gewöhnlich nicht sonderlich hold ist, weil er im Wald allenfalls auf Stinkmorcheln stößt, der hätte mit einem Schwamme-Schnauzer, Pilz-Pinscher oder Myzel-Mops ganz sicher eine deutlich höhere Ausbeute.
» Internet: http://crazylabo.com/products.html
Von Ronny Strobel
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