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Bei der Hitze wundert micht fast nichts mehr

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Vermutlich liegt es an der Hitze, eine andere Erklärung fällt mir nicht ein, aber heute waren elf von dreizehn Anrufern ausschließlich, wie ich das durchaus respektvoll formulieren möchte, "auf Krawall gebürstet", was bedeutet, dass es ihnen ausschließlich darum ging, ihrem aufgestauten Ärger ein Ventil zu geben und es ihnen vermutlich egal war, wer am anderen Ende der Leitung zuhörte und was er letztendlich tatsächlich zu tun in der Lage ist, um an dem Grund für ihren Unmut etwas ändern zu können. Keine Panik, ich werde die elf Gespräche hier jetzt nicht wiedergeben, das hätte vermutlich nur wenig Unterhaltungswert, doch es mag vielleicht von Interesse sein, dass drei von sechs meiner Kategorien innerhalb des Ordners "Ärger" heute vertreten waren. Für jede mag ein Beispiel genügen:

Kategorie "Falschinformation": "In der Zeitung stand, dass heute die Bioabfall-Tonne geleert werden soll", sagte ein Leser und fuhr fort: "Also habe ich sie rausgestellt und mich noch gewundert, dass beim Nachbarn die Gelbe Tonne am Straßenrand stand." Die Zornesröte ins Gesicht gestiegen sei ihm dann schließlich, als er kurz vor Mittag mit ansehen musste, wie beim Nachbarn das Entsorgungsfahrzeug vorfuhr und die Gelbe Tonne leerte, während seine mit dem Biomüll nun immer noch gefüllt vor dem Haus steht, weshalb er darüber nachgedacht habe, was zu tun sei, und ihm schließlich keine andere Idee kam, als mich anzurufen und mir davon zu erzählen.

Kategorie "Ungerechtigkeit": "Eigentlich regt mich das schon lange auf", leitete eine Leserin ihr Thema ein und meinte, dass sie sich heute mal getraute habe, mich anzurufen, weil an einem solchen Tag vermutlich wenig Leser angesichts des schönen Wetters und der Alternative Garten oder Freibad auf die Idee kämen, zum Telefonhörer zu greifen und bei der Zeitung anzurufen, bevor sie mir dann den Grund für ihren Ärger nannte: "Der Fortsetzungsroman in der Zeitung ist viel kleiner als das Kreuzworträtsel, aber meiner Ansicht nach müsste es genau umgekehrt sein, weil ich doch eine Zeitung beziehe, um zu lesen und nicht um Rätsel zu lösen." Die Liste der Anregungen, wie die "Freie Presse" sich verändern könnte, um ihr noch besser zu gefallen, endete damit: "Mehr Kurzgeschichten, darüber würde ich mich freuen."

Kategorie "Unendliche Geschichte" (Teil 1): "Die ganze Zeit nur englische Titel im Radio, das k(...) mich an, können Sie nicht mal einen Bericht darüber schreiben? Vielleicht ändert sich dann was", sagte heute eine Leserin, die anschließend damit zufrieden war, weil ich versprechen konnte, dieses Thema den Kollegen in der Redaktion für eine mögliche Berichterstattung vorzuschlagen.

Kategorie "Unendliche Geschichte" (Teil 2): "Ich habe Ihnen einen Leserbrief geschrieben mit meiner Meinung zum jüngsten Hochwasser, und ich bin jetzt ein wenig sauer, weil ich noch nichts Leserforum gelesen habe ", sagte ein Anrufer und fragte mich: "Können Sie mir sagen, warum er noch nicht in der Zeitung abgedruckt worden ist?" Weil ich mich an diesen Mann erinnern konnte, denn seine Stellungnahmen zu aktuellen Themen landen mehr oder weniger regelmäßig in meinem Mailpostfach, musste ich erstens nicht lange nach seinem aktuellen Leserbrief suchen und konnte zweitens sofort antworten. "Das habe ich Ihnen schon mal dargelegt, aber ich kann ihre Meinung, so lange sie keine andere Form wählen, grundsätzlich nicht veröffentlichen", erklärte ich und wartete, was der Leser darauf zu erwidern hatte. Es kam eine Frage: "Nur weil ich meine Meinung in sich reimende Verse packe und daraus ein Gedicht mache, wollen Sie sie nicht veröffentlichen?"

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