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Wie früher: Man greife zum Stift und schreibe
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Rund 80 Prozent der Leser schreiben mir eine E-Mail, wenn sie eine Meinung loswerden wollen oder eine Frage haben. Schätzungsweise die Hälfte davon beschränkt sich dabei auf das Notwendigste, wenn es darum geht, den Computer zu nutzen und mit Hilfe des Internets eine Nachricht zu verschicken. Ungewöhnlich ist es nicht, dass mich Leser kurze Zeit später, nachdem sie die elektronische Post verschickt haben, anrufen und fragen, ob ich die E-Mail auch erhalten habe. Nicht ganz so häufig passiert es, dass ich eine zweite Nachricht erhalte oder manchmal auch deswegen angerufen werde, weil in dem ursprünglichen Text ein Fehler ist oder die Leser nachträglich etwas ändern möchten, aber nicht auf die Idee kommen, die E-Mail einfach ein zweites Mal auf die Reise über die Datenautobahn zu schicken. In jeder Beziehung einmalig jedoch war heute dieses Gespräch; die verteilten Rollen sind klar zu erkennen.
"Es geht um eine Mail, die wir Ihnen gestern geschickt haben."
"Sagen Sie mir bitte, wie Sie heißen, worum es in der Nachricht ging und wohin Sie die Mail geschickt haben."
"Ich heiße Petra L. (Anmerkung: Name geändert), es geht um Ärger, den wir mit der Krankenkasse haben, aber wohin die Mail ging, weiß ich nicht."
"Sie wissen also die Mailadresse nicht, an die Sie die Nachricht geschickt haben?"
"Genau."
"Können Sie nicht im Computer nachschauen?"
"Kann ich nicht, das macht mein Mann alles, ich kenn mich da nicht aus."
"Können Sie ihren Mann denn nicht fragen?"
"Der ist nicht da."
"Kommt er denn ich bald wieder und sie rufen mich noch mal an?"
"Das ist erst in drei Tagen, er ist auf Montage."
"Wenn ich die Mailadresse nicht kenne, wird es schwierig Ihnen zu helfen, weil ich dann nicht weiß, wo ich danach suchen soll. Worum geht es denn überhaupt?"
"Er hat was vergessen."
"Wer?"
"Mein Mann, die wichtigste Information fehlt, die muss noch rein."
"Das wäre kein Problem, wenn ich die Mail finden würde, aber wenn ich nicht weiß, wo ich danach suchen soll, dann ..."
"Können Sie nicht einfach im Computer nachschauen?"
"Wie stellen Sie sich das vor, es gibt ein paar hunderte Mailadressen in der Firma, ich kann doch nicht jede anschreiben und fragen."
"Und wenn Sie einfach den Namen eingeben, kann der Computer dann nicht allein danach suchen?"
"Ist denn die Mailanschrift identisch mit dem Namen Ihres Mannes, Vor- und Nachnahme mit Punkt oder Bindestrich?"
"Keine Ahnung."
"Über welchen Anbieter verschickt Ihr Mann denn die Mails."
"Weiß ich nicht. Es hat Ihre Seite aufgerufen, ein paar Mal geklickt, dann geschrieben und auf Senden geklickt."
"Aha, das kann mir schon weiterhelfen, denn vielleicht war es dann ein Kontaktformular, das er benutzt hat. Davon gibt es nicht ganz so viele, können Sie sich vielleicht daran erinnern, so etwas gelesen zu haben?"
"Kann ich nicht, aber ich war auch nicht die ganze Zeit dabei, schließlich musste ich Essen machen, und die Kleine hat geschrien."
"Vielleicht ist es das Beste, wenn Ihr Mann uns die Mail nochmal schickt, und zwar an die Adresse, die ich Ihnen sage."
"Das geht nicht, ich kann Ihn anrufen, aber auf Arbeit hat er keinen Computer."
"Dann tut es mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen, wir müssen warten, bis Ihr Mann wieder da ist."
"So ein Mist, das dauert zu lange, ich will mich nicht weiter aufregen, ich will, dass das in die Zeitung kommt."
"Mir fällt aber nichts ein, wie ich Ihnen noch helfen kann."
"Kann ich Ihnen den Text nicht einfach vorlesen, und Sie schreiben mit?"
"Sie haben einen Ausdruck von der Mail?"
"Das nicht, aber mein Mann hat mit der Hand vorschrieben, damit es dann hinterher schneller geht."
"Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie schreiben den Text noch mal sauber ab, ergänzen ihn um die fehlende Information, stecken ihn in einen Briefumschlag, schreiben meine Adresse drauf, werfen Ihn in den Briefkasten oder geben ihn in einer unserer Geschäftsstellen ab, damit er dann noch schneller mit einem Kurier zu mir kommt."
"Mal überlegen, ich könnte meine Schwiegermutter fragen."
"Warum das?"
"Ich hab's nicht so mit dem Schreiben. Und sie kann ihn dann gleich abtippten, dann können Sie es besser lesen.
"Ihre Schwiegermutter hat einen Computer, vielleicht sogar mit Internetanschluss?"
"Nein, wo denken Sie hin, eine Schreibmaschine, eine mechanische."
"Also machen wir das so?"
"So machen wir das, danke und tschüss."
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