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Laser-Tomaten

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Der Gang durch die Obst- und Gemüseabteilung eines Supermarkts kann nerven. Sichten, wählen, wiegen, kleben. Hier ein Etikett drauf, da ein Etikett drauf, zuhause das Ganze dann wieder abpuhlen ... Vor der Vitaminspritze steht der Kleber-Infarkt.

Die spanische Firma Laser Food springt Verbrauchern jetzt bei. Frei nach dem Motto "Kunde, willst du ewig kleben?" hat das Unternehmen aus Valencia ein Verfahren entwickelt, mit dem es möglich ist, Schriftzüge und Strichcodes auf Obst und Gemüse aufzubringen. Bislang ist die schnellste Maschine der Firma in der Lage, 54.000 Objekte pro Stunde mit so einem Laser-"Tattoo" zu versehen. Die Europäische Union hat das Verfahren vor ein paar Tagen erlaubt und die Spanier nach dreijährigen Bemühungen gewähren lassen. Das Problem war weniger der Einsatz von Lasern als die Verwendung von Chemikalien, um die "Tattoos" auf den Lebensmitteln besser lesbar zu machen. Dazu gehören Eisenoxide und Eisenhydroxide, bekannt auch unter der Bezeichnung E 172. Als Farbstoffe findet man sie zum Beispiel in Dragees, Überzügen, Oliven und Käserinden. Ebenfalls verwendet wird E 464 - Hydroxypropylmethylcellulose. Der Ballaststoff wird unter anderem als Verdickungsmittel eingesetzt. Er gilt zwar als unbedenklich, wirkt aber in größeren Mengen einverleibt abführend.

Auf ihrer deutschsprachigen Webseite bewirbt Laser Food die Technik als harmlos. Entsprechend unschuldig räkelt sich dort das lasergebrandmarkte Obst und Gemüse - Venso-Äpfel, Intense-Tomaten, Agroponiente-Gurken, Abcert-Melonen und die Valencia-Orange #3108. Vorteile soll das neue Druckverfahren nicht nur durch die Einsparung von Etiketten sowie von Kleb- und Kunststoffen für Verpackungen bringen.

Denkbar ist auch, dass Kunden in naher Zukunft einen per Laser auf das Produkt aufgebrachten Strich-Code mit ihrem Smartphone scannen und somit mehr über die Herkunft der Ware erfahren.

Offen bleibt bisher leider, ob die Ware nach einer Laserbehandlung genauso lange knackig und frisch aussieht wie unbehandeltes Obst und Gemüse. Wenn's beim Menschen schrumpelt, mag vielleicht noch Botox helfen. Im Supermarkt dagegen nicht.

www.laserfood.es/index.php/de/

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