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TV in der Nacht und im Flugzeug hungern

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Gestern hat sich eine Leserin meines Blogs darüber beschwert, dass die Einleitungen der Beiträge immer so kompliziert seien und dass sie dann häufig schon keine Lust mehr hat zum Weiterlesen und einfach aussteigt; ich möge doch gleich zur Sache kommen, hat sie noch hinzugefügt. Also probiere ich das jetzt mal aus, einen gemeinsamen Nenner haben diese Gespräche mit Lesern zwischen zehn und zwölf nicht; schade auch:

Episode 1: "Bitte richten Sie ihren Kollegen vom Fernsehen (Anmerkung: Gemeint sind die für die Seite "Fernsehen & Radio" verantwortlichen Redakteure) aus, dass es keinen Sinn hat, einen tollen Film anzupreisen, wenn er erst um zwanzig nach zwölf in der Nacht beginnt", sagte eine Leserin, die immer schon zeitig ins Bett geht und keine Lust hat, lange aufzubleiben, um sich beispielsweise das Drama "Der Räuber" im ZDF anzuschauen. Der Kollege im Ressort Kultur, den ich daraufhin angerufen habe, sagte dazu nur ein Wort, das Fragezeichen dahinter war herzauszuhören: "Aufnehmen?"

Episode 2: "Stellen Sie sich das mal vor: Als die Stewardess die Sandwich-Brote verteilen wollte, musste sie feststellen, dass sie nicht für alle reichen, so dass viele Passagiere leer ausgingen und hungern mussten", beschwerte sich eine Leserin über die Zustände bei einem Flug nach Ägypten und erzählte weiter, dass sie sich vor allem über das unfreundliche Verhalten der Flugbegleiterinnen aufgeregt habe, denn diese seien auch noch pampig geworden, als sie sich dazu geäußert habe, dass auch Kinder an Bord seien und keine Brote bekommen würden. Der folgenschwerste Missstand aber war dieser: "Es gab nur Wurst, kein Käse."

Episode 3: "Wer sich diesen Blödsinn ausgedacht hat, gehört in die Wüste geschickt", meinte ein Leser und sagte damit seine Meinung zu dem Artikel "Countdown an der Ampel"; Verkehrspolitiker haben dafür plädiert, dieses Anzeigen der verbleibenden Sekunden bis zum Umschalten auf Grün an den Fußgängerampeln einzuführen, weil es ihrer Ansicht nach die Verkehrssicherheit erhöhe. Der Anrufer in der Leitung hält dagegen: "Wer bei Rot rübergehen will, der geht bei Rot rüber und lässt sich von so etwas ganz bestimmt nicht aufhalten", meinte er und gab zu verstehen, dass man sich das Geld dafür sparen könne. Wofür man die Mittel dann verwenden soll, wollte ich noch wissen und war von der Antwort nicht überrascht: "Zum Ausbau der Straßen natürlich."

Episode 4: "Haben Sie das Buch gelesen?", fragte mich eine Leserin, die mich wegen des Artikels "Der verfilmte Ekel" über die Kinoversion des Romans "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche angerufen hatte und nur zum Ausdruck bringen wollte, . "Habe ich nicht", lautete meine Antwort. "Warum nicht?", lautete ihre nächste Frage. Ich habe es ihr erklärt, allerdings kann ich das in wenigen Sätzen hier nicht wiederholen, weshalb die Zusammenfassung reichen muss: "Die öffentliche Diskussion über dieses Thema fand ich zum K ..., der Roman selbst hat mich nicht mehr interessiert." Sie habe nichts gegen erotische Romane, meinte die Anruferin noch, nur Niveau müssten sie haben. "Haben Sie 'Shades of Grey' gelesen?", fragte ich zum Schluss des Gesprächs. "Natürlich, alle drei Bänder hintereinander verschlungen", gestand die Frau in der Leitung. Warum ich das wissen wollte, fragte sie mich noch, und ich habe geantwortet: "Mir ging es nur darum, nachvollziehen zu können, was Sie mit Niveau meinen; jetzt weiß ich es."

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