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Dieser Wunsch ist richtig, bitte nicht aufgeben

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Das sind diese Momente, in denen ich mir wünsche, über Fähigkeiten zu verfügen, den Lesern etwas zu sagen, was sie weiterhin daran glauben lässt, dass sie zurecht an ihrer Herzensangelegenheit, wegen der sie mich angerufen haben, festhalten und nicht aufgeben sollten, an eine Wende zum Besseren zu glauben. Und dann muss ich immer mir gestehen und dem Leser sagen: Die Zeitung kann höchstens dazu beitragen, erfüllen aber kann sie den Wunsch nicht. In dieser Woche gab es drei solche Gespräche:

Episode 1: "Wenn es nach mir gehen würde, müsste Ihre Zeitung auf der ersten Seite einen glühenden Appell veröffentlichen, damit die echten und wahren Fußballfans endlich einmal aufwachen, ins Stadion gehen und die Tribünen nicht den Chaoten und Krawallmachern überlassen", erklärte mir ein Anrufer und fügte sofort hinzu: "Ich weiß, dass das nicht geht, aber ich musste meinem Herzen jetzt einfach mal Luft verschaffen." Er wisse, worüber er spreche, sagte der Mann, weil er kaum ein Spiel der Himmelblauen in Chemnitz verpasse, aber so richtig aufgeregt habe er sich beim Lesen des Artikels "Viel Feuer im Revierderby" am vergangenen Montag; beim Spiel auf Schalke hatten Fans der Dortmunder mit Bengalos und Böller beinahe für einen Spielabbruch gesorgt.

Episode 2: "Die Zeitung müsste es mit viel deutlicheren Worten formulieren und die Menschen unmissverständlich auffordern, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen, daran teilzunehmen", meinte eine Leserin zu Berichten über einen von der NPD veranstalteten Fackellauf in Schneeberg, denn sie fürchtet um das Ansehen der Stadt und formuliert ihr Anliegen als Wunsch: "Mir liegt nämlich sehr viel daran, dass die Menschen anderswo unsere Stadt nicht mit den Nazis in Verbindung bringen, und deshalb würde ich Sie bitten, als Zeitung alles zu tun und nichts unversucht zu lassen, damit das nicht passiert. Denn wenn die Schneeberger diesem Treiben fernbleiben, ist das ein deutliches Zeichen dafür, was wir davon halten."

Episode 3: "Die Berichte über die Veranstaltungen zum Jubiläum der Völkerschlacht und einige der Leserbriefe dazu haben mich tief betroffen gemacht", sagte ein Leser, dem dieser Hinweis dazu wichtig war: "Ich war als Soldat im Krieg, ich weiß, wovon ich spreche." Jeder Krieg sei ein Verbrechen und ein grausamer Akt gegenüber der Menschlichkeit, weshalb er sich dies wünschen würde: "Nicht nur bei den Artikeln über das Nachstellen der Völkerschlacht in Leipzig, sondern bei allen Berichten über militärische Auseinandersetzungen sollte diese Haltung gegenüber Krieg und Gewalt mit großen fetten Buchstaben als Anmerkung dazugestellt werden; immer und ohne Ausnahme."

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