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Zum Käse noch Affen und Schlangen

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Gestern musste ich mich tatsächlich bremsen, was nicht unbedingt zu meinen ganz großen Stärken gehört, wenn mich ein kreativer Schreibprozess gepackt hat, denn beim Schreiben meines Blogeintrags "Mal unter uns: Was soll der Käse?" ging es zunächst um zwei Artikel auf der Seite "Aus aller Welt". Das an sich ist nicht ungewöhnlich und würde mich auch jetzt nicht weiter beschäftigen, aber der Haken an der Sache ist: Zweite weitere Berichte auf derselben Seite waren für mehrere Leser ein Anlass, sich bei mir zu melden und einen Kommentar dazu abzugeben. Also gibt es heute, was eine Premiere ist, eine Fortsetzung von gestern, ich bitte um Nachsicht:

Episode 1: "Das ist ein Angriff auf die Religionsfreiheit, das ist ein Skandal", leitete eine Leserin das Gespräch mit mir ein und hatte, weil eine solche Kritik zu vermeintlichen weltanschaulichen Fragen das immer bei mir zur Folge hat, meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Stein ihres Anstoßes war der Artikel "Angriff auf St. Martin - Streit um den beliebten Heiligen" (auf der Seite mit dem Reibekäse). Ich hatte ihn gelesen und ihn für mich unter der Rubrik "populistisch motivierte politischer Unsinn" abgelegt; der Chef der Linkspartei in Nordrhein-Westfalen hatte vorgeschlagen, mir Rücksicht auf muslimische Kinder den heiligen Martin und damit eine christliche Tradition aus Kindereinrichtungen wie Laternenumzüge zu verbannen. Die Frau in der Leitung wollte sich aber nicht wieder beruhigen, auch der Verweis auf meine Rubrik bremste ihren Redeschwall nicht, wobei ich nur noch "Kreuze in Klassenzimmern" und "Weihnachten gleich ganz abschaffen" zitieren möchte. Zwei weitere Leser hatten mich wegen dieses Artikels angerufen, waren weitaus drastischer in ihrer Wortwahl, weshalb ich ihre Sätze nicht wiedergeben möchte; nur zwei Wörter: Der eine Anrufer sprach von "Zurechnungsfähigkeit", der andere von "Blasphemie". Aber es sollte noch schlimmer kommen:

Episode 2: "Kann es sein, dass Sie die Leser ver(...) wollen?" fragte mich ein Anrufer und meinte, dass der massierende Gorilla ("Tierisch entspannend" lautete die Überschrift der Bildnachricht) zu den Dingen gehöre, die so wichtig sind, wie die Wasserstandsmeldungen der ... (nur keine Flussanwohner diskreditieren), während eine Anruferin meinte, dass die Nachricht über ein Wellness-Studio in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, in dem der Mitarbeiter bei der Behandlung in ein Affenkostüm schlüpfen muss, wohl ein Witz sein müsse, nur das Lachen sei ihr dabei vergangen, weil sie sich vorgestellt habe, wie es in dem Artikel weiter heißt, bei einer Massage auf einem Nagelbett zu liegen. Doch das war noch nicht der Gipfel, den formulierte eine Leserin folgendermaßen: "Jeder macht sich so gut er kann zum Affen. Aber die Vorstellung, Schlangen winden sich über meinen Körper und das soll ich auch noch gut finden, das ist zu viel", teilte sie mir mit und gab mir zu verstehen, dass die Zeitung nun dafür verantwortlich sein wird, dass sie nachts schweißgebadet aufwachen werde, weil sie träume, wie Nattern oder Vipern sich auf und um ihren Körper winden, während sie auf eine entspannenden Massage hofft.

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