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Eigentlich ein ganz normaler Tag

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Zu den mehr oder weniger regelmäßigen Themen hier in meinem Blog gehört auch der Einblick in die Alltagswelt meiner Arbeit als Leserobmann in Form der Auflistung von Gesprächen, die ich innerhalb einer Stunde mit Lesern an einem ganz normalen Arbeitstag geführt habe, ohne dass ich dazu einen Kommentar abgeben oder sie in aller Ausführlichkeit für sich selbst sprechen lasse. Es ist mal wieder soweit, zwischen 10.05 und 11.02 Uhr haben sich Anrufer wegen folgender Anliegen an mich gewandt:

"Als ich die Berichte über die Spendenaktion der Zeitung gelesen habe, ist mir wieder eingefallen, dass es in unserem Haus noch einen Badewannenlift gibt, der nicht mehr gebraucht wird. Vielleicht können Sie mir helfen, wie ich einem bedürftigen Menschen damit eine Freude machen kann", formulierte eine Leserin ihre Bitte.

"In unmittelbarer Nähe der Grundschule gibt es eine Fußgängerampel, bei der ich es fast täglich erlebe, dass Autofahrer das Rotlicht einfach ignorieren und den Überweg passieren und einfach losfahren, nachdem die Kinder von einer zur anderen Straßenseite gegangen sind. Und das finde ich ziemlich übel, dagegen müsste man doch etwas unternehmen", meinte ein Anrufer und fügte noch hinzu, dass er deshalb schon mal beim Ordnungsamt der Stadt vorstellig geworden sei, aber dort nur auf wenig Verständnis gestoßen sei.

"Was halten Sie von der Idee, dass Sie mal in der Zeitung ein paar moderne Gedichte oder Lieder abdrucken, die Kinder dem Weihnachtsmann vortragen können?", wollte eine Anruferin von mir wissen, denn sie sei der Ansicht, wie sie mir noch weiter mitteilte, dass es längst überfällig sei, die alten und mittlerweile wenig reizvollen Verse und Strophen durch neue zu ersetzen.

"Bislang habe ich geglaubt, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, wenn ich in einen Blumenladen gehe und einen schönen Strauß kaufe, dass ich den dann auch gleich mitnehmen kann", kritisierte eine Leserin den ihrer Meinung nach ebenso hässlichen wie unnötigen Anglizismus "Blumen to go ...", den sie auf dem Foto zum Artikel "In der Innenstadt bleiben gleiche Öffnungszeiten eine Utopie" gelesen hatte.

"Ich habe in Ihrer Zeitung einen Artikel über das neue apostolische Lehrschreiben des Papstes vermisst, und ich möchte mich deshalb einmal in aller Form beschweren, dass Sie gern mal christliche Themen, besonders wenn es um den katholischen Glauben geht, unter den Tisch fallen lassen", teilte mir ein Anrufer mit, woraufhin ich ihn um etwas Geduld bat, weil ich mich vergewissern wollte, dass er Recht hat. Nach wenigen Sekunden jedoch konnte ich ihm die Überschrift des Berichts "Papst will eine arme Kirche für die Armen" einen Tag nach der Veröffentlichung des Lehrschreibens vorlesen. Die Reaktion des Anrufers: "Ach so", sagte er und legte auf.

Diesen Leser möchte ich nicht wörtlich zitieren, sein Anliegen dürfte als Grund dafür für sich selbst sprechen: Der Mann fordert uns auf, den Aufkleber "Freie Presse" auf seinem Briefkasten zu entfernen, sonst würde er eine Reinigungsfirma damit beauftragen und uns die Kosten dafür in Rechnung stellen.

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