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Zu den abergläubischen Menschen zähle ich nicht gerade. Aber mein Unterbewusstsein ist leider nicht immer ganz so davon überzeugt, das Deuten von Ereignissen sein zu lassen, damit ich mir nicht unnötig Gedanken mache über Dinge, auf die ich ohnehin keinen Einfluss nehmen kann. Und weil das so ist, war ich heute mal wieder gespannt, worüber die letzten drei Leser zwischen zehn und zwölf mit mir reden wollen, weil ich dann nämlich eine längere Pause mache. Soll heißen: Ab morgen bin ich dann mal weg und werde erst wieder im neuen Jahr an meinem Schreibtisch sitzen. Ob die drei vorerst letzten Unterhaltungen mir etwas für die freie Zeit mitgegeben haben? Hier zunächst die Gespräche:

Episode 1: "Ich habe eine Frage zum Sport, genauer gesagt zum Fußball, sind Sie da der richtige Ansprechpartner für mich?" wollte ein Leser von mir wissen und war nicht böse, weil ich verneinte und sagte, dass ich ihn mit einem Kollegen in der Sportredaktion verbinden werde. Nun habe ich dort niemanden erreicht, weshalb ich dem Mann in der Leitung die Durchwahlnummer geben wollte, damit er selbst noch einmal anrufen kann. Das aber wollte er nicht - aus welchen Gründen auch immer, ich versuche schon lange nicht mehr die Beweggründe von Anrufern zu verstehen, wenn es um solche Verhaltensweisen geht - und so durfte ich mir die Frage aufschreiben und mich um eine Antwort bemühen, um dann den Leser anzurufen. Dies war die Frage: Wenn ein Spieler in einem Pokalspiel die Rote Karte sieht, kann er dann auch für ein Ligapflichtspiel gesperrt werden? Wie gesagt, ich werde mich um eine Antwort bemühen.

Episode 2: Beim vorletzten Gespräch ging es um ein Thema, das in den vergangenen dreieinhalb Jahren (gefühlt) ungefähr einmal pro Woche eine Rolle spielt; vermutlich war es tatsächlich nicht so häufig, aber auch hier spielt mir mein Unterbewusstsein wohl einen Streich, denn jedes Mal wundere ich mich erneut und frage mich, warum der Mensch geneigt ist, sich das Leben schwerer zu machen, als es ist, und speichere solche Unterhaltungen einfach anders in meinen Gehirnwindungen ab. Nun das Anliegen: "Ich habe ein Auto des Ordnungsamtes der Stadt mit dem Handy fotografiert, wie es im Halteverbot abgestellt ist, während die Politessen weit davon entfernt ihre Knöllchen verteilen", erklärte er mir der Leser. Muss ich die Frage noch hinzufügen, die er mir gestellt hat. Ja? Also dann: "Wollen Sie das Foto haben? Ich könnte es Ihnen per Mail schicken."

Episode 3: Dies war das letzte Gespräch im zu Ende gehenden Jahr: "Über derartige Formulierungen habe ich mich schon häufig geärgert, aber heute war es das gewisse eine Mal zu viel und ich musste Sie anrufen, sonst wäre ich geplatzt", sagte die Leserin, nannte mir mit der Überschrift "Die Farbe als Schutzschicht" den Artikel auf der heutigen Seite "Kultur & Service" und las mir dann den Vorspann vor: "Der norwegische Maler Edvard Munch, der als einer der wichtigsten Künstler der Moderne gilt, wäre heute 150 Jahre alt geworden." Dies sei ihrer Ansicht nach nicht nur ein schlechter Sprachstil, der in der Zeitung nichts zu suchen habe, sondern es sei auch eine Nachricht ohne Sinn und Verstand, weil nämlich jeder Mensch 150 Jahre alte geworden wäre, wenn er nicht, und sie betonte die nächsten Worte, "gestorben wäre".

Ob ich diese drei letzten Gespräche in diesem Sinne interpretiere? Na klar, dies ist meine Deutung: Ich habe Urlaub, und das ist gut so.

Ich wünsche Euch und Ihnen eine ebenso besinnliche wie von (innerem) Frieden getragene Weihnachtszeit und einen Jahreswechsel, der frei von Turbulenzen ist und als Omen für ein gutes neues Jahr taugt.

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