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Bei der ersten Mail (noch vor zehn) habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Bei der zweiten habe ich mir dann aber doch die Frage gestellt, ob mich dieses Thema wohl auch am Telefon beschäftigen wird; beim ersten Anruf deswegen (kurz nach zehn) war ich also nicht überrascht, mich mit diesem Unmut wegen eines Fotos konfrontiert zu sehen und habe, auch bei allen weiteren Gesprächen wegen dieser Kritik an der Auswahl eines Bildes, den Lesern gesagt, dass ich ihren Hinweis an die Chefredaktion weitergeben werde; kommentiert habe ich nicht, was ich zu hören bekam. Das war aber auch nicht nötig, denn dieses Thema war ein typischer Fall von "das musste ich jetzt einfach mal loswerden". Aber dafür bin ich da, das ist mein Job, das ist stets gut so, denn der Leser, den meine Meinung in solchen Fällen gar nicht interessiert, und ich können uns freundlich voneinander verabschieden.

Nun möchte ich nicht, obwohl ich dieser Versuchung gerade nur sehr schwer widerstehen kann, die Leser dieser Zeilen weiter auf die Folter spannen, obwohl mir eigentlich kaum etwas größere Freude bereitet, als einen Spannungsbogen so weit ausladend wie möglich zu entwerfen, und endlich schreiben, worum es geht. Aber ein bisschen tut es mir schon leid, dass ich nicht davon erzählen kann, was ich im Alter von elf Jahren erlebt habe, als bei einem gemeinsamen Fernsehabend im Kreise der Familie eine Diskussion entstand, ob man dem Sohn (also mir) nicht doch lieber die Augen zuhalten sollte angesichts dessen, was dort als Teil der Samstagabendshow "Wünsch dir was" zu sehen war, oder ob man als Mann (also meine Brüder) nicht näher an die Mattscheibe gehen sollte, um mehr Details erkennen zu können. Aber ich schweife schon wieder ab, darum geht es:

"Da hat ihre Zeitung aber jedes Gefühl für Anstand verloren", meinte ein Leser, während eine Anruferin mich fragte: "Haben Sie das wirklich nötig?" Ein Leser ließ sich sogar dazu hinreißen, von einer Nähe zur Pornografie zu sprechen. Mir war dieses Foto auf der Titelseite am Samstag zwar auch aufgefallen, aber was ich beim ersten Betrachten gedacht habe, möchte ich doch lieber für mich behalten. Ach so, es war das Foto zur Bildnachricht "Spitze auf dem Laufsteg", das die Wut einiger Leser in Wallung gebracht hatte.

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