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Luft-(Bier-)Brücke
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Der US-Staat Wisconsin ist zwar nur halb so dicht besiedelt wie Mecklenburg-Vorpommern, mit seinen 15.000 Seen aber unter Petrijüngern ein ähnlich beliebtes Fleckchen Erde wie die Region zwischen Müritz und Ostsee. Im Winter zieht es vor allem Eisangler hinaus auf die zugefrorenen Gewässer, die als Rückzugsgebiet der Lakemaids, also der Süßwassernixen gelten.
Einmal im Jahr, zur Sommersonnenwende, so heißt es, belohnen sie Angler, die ihre Seen sauber gehalten haben, mit eiskaltem Bier. Behauptet jedenfalls die Lakemaid-Brauerei aus Stevens Point. Mit ihrem "Winter Lager" hat sie laut Eigenwerbung nicht nur das "hottest beer on ice" im Programm, sondern glaubte bis vor wenigen Tagen auch an den Erfolg ihres neuen Lieferdienstes: Damit die Eisangler für ein kühles Blondes nicht von ihren Hütten auf den Seen im Norden aus zum Ufer stapfen müssen, ließ die Brauerei das Bier testhalber per Drohne einfliegen. Ein Anruf beim Lieferanten, die GPS-Daten durchgegeben - und schon war das Sixpack unterwegs in Richtung See. Es dauerte nicht lange, bis die Flugaufsichtsbehörde FAA den feucht-fröhlichen Service untersagte. Denn laut US-Recht sind kommerzielle Drohnenflüge bislang verboten. Entsprechende Gesetze, die den Einsatz regeln, werden nicht vor 2015 verabschiedet.
Vermutlich schäumten die Freunde des Lakemaid-Biers daraufhin mehr als das süffige "Winter Lager" aus Stevens Point, bis die Wut über die behördliche Ablehnung in eine Petition auf der Webseite des Weißen Hauses mündete. Seit ein paar Tagen werden dort Unterschriften gesammelt, die die US-Flugaufsicht dazu bewegen sollen, die Bierluftpost für unbedenklich zu erklären. Die Behörde habe kein Recht, "das Wirtschaftswachstum zu ersticken", heißt es darin in kämpferischen Worten. Rund 2000 Leute haben bislang unterschrieben. Und geschäftstüchtig, wie die Brauer aus Wisconsin sind, verkaufen sie neben Bier inzwischen auch T-Shirts mit Botschaft, die an das Gewissen der US-Regierung appellieren. In großen Lettern heißt es da: Drop beer, not bombs - Werft Bier ab, keine Bomben.
Von Ronny Strobel
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