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Von Wellen, Sünden und schlechten Witzen

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In dieser Woche bin ich mehrfach von Lesern über die wahren Hintergründe eines Ereignisses, über das in einem Artikel berichtet worden ist, informiert worden, weil die Anrufer es sich als Ziel gesetzt haben, mich nicht weiter im Unklaren zu lassen verbunden mit der Hoffnung, dass ich ihre Hinweise an die Redaktion weitergebe und man anschließend etwas darüber in der Zeitung lesen kann. Kling kompliziert, ist aber ganz einfach, wie diese Beispiele beweisen.

"Ich kann Ihnen sagen, was dahinter steckt: Diese riesigen Killerwellen gelten zwar als Seemannslatein, aber es gibt sie wirklich, und ich warne davor, sie weiterhin zu verharmlosen oder sogar zu ignorieren, denn es muss ja nicht erst ein ganz Kreuzfahrtschiff verschwinden, damit die Menschen aufwachen und entsprechen handeln", meinte ein Leser, der mich angerufen hatte, weil er die Berichte über das Verschwinden der Boeing der Malaysia-Airlines gelesen beziehungsweise genau studiert und seine eigenen Schlussfolgerungen gezogen hatte.

Diesen Leser, der sich wegen einiger Berichte über die lange anhalten Trockenheit und die sich daraus ergebenen Gefahren in den Wäldern an mich gewandt hatte, kann ich wörtlich zitieren, denn er hat mir geschrieben: "Sagt doch endlich den Menschen die Wahrheit und gebt zu, dass es ein schon über viele Jahre hinweg weltweit stattfindendes Wettermanipulierung-Programm namens Geo-Engineering gibt. Und dass das der alleinige Grund dieser Wetterextreme war und ist.  Habt endlich den Mut, den Leuten die Wahrheit zu sagen. Und verkauft sie nicht weiter als blöd."

Ein Anrufer war heute der Meinung,  dass das Wort "Steuersünder" als Bezeichnung für Uli Hoeneß in der Schlagzeile auf der Titelseite der "Freien Presse" sei eine Verniedlichung des kriminellen Straftatbestands und  deshalb in der nächsten Ausgabe durch "Verbrecher" ersetzt werden müsse. Zunächst habe ich widersprochen, weil ich den Gedankengang des Lesers nicht nachvollziehen konnte, aber dann war mir klar, was der Mann in der Leitung meinte, als er dies sagte: "Jedes Verbrechen ist eine Sünde, aber nicht jede Sünde ist ein Verbrechen."

"An der Weichsel in Polen sitzt ein Angler", beginnt der Leser die Erklärung seiner Haltung zur aktuellen politischen Krise als Folge der Entwicklungen in der Ukraine und auf der Halbinsel Krim, und er fügt hinzu: "Als plötzlich ein Fisch anbeißt." Spätestens an dieser Stelle war mir klar: Das soll ein Witz werden. "Ein Wunder", fährt der Anrufer fort, "der Fisch kann sprechen und sagt dem Angler: Du hast drei Wünsche frei." Der Mann mit der Route und dem Fisch am Haken zögert nicht lange, wie mir der Leser weiter erklärt, denn ohne weitere Überlegungen nennt er seine Wünsche: "Es ist drei Mal dasselbe: Die Chinesen sollen in Polen einmarschieren." Der Anrufer schweigt und wartet; ich lache nicht, obwohl mir klar ist, dass ich dies tun müsste, denn der Witz ist zu Ende. Aber ich habe ihn nicht verstanden, was ich auch zugebe, und der Leser formuliert die Pointe, die man sich eigentlich denken muss: "Bevor die Chinese in Polen einmarschieren, müssen sie Russland durchqueren." Ob ich gelacht habe? Muss ich diese Frage beantworten?

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