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Für das Weltklima: Bahn, Auto oder Bus?

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Das heutige Thema leite ich mit einer Frage ein; jeder möge sie spontan beantworten, also nach Möglichkeit ohne langes Nachdenken: Welches ist das umweltfreundlichste motorisierte Verkehrsmittel auf Straßen (nicht in der Luft oder auf dem Wasser), um von A (sagen wir mal Chemnitz) nach B (zum Beispiel Darmstadt) zu gelangen? Ohne zu zögern würde ich die Bahn nennen. Aber stimmt das auch? Keine Angst: Ich habe nicht vor, an dieser Stelle eine Grundsatzdiskussion zu starten, denn ich weiß, dass dieses Thema schnell auf eine Debatte über fundamentale Überzeugungen hinausläuft, weil es die eine richtige Antwort nicht gibt, denn sie hängt immer davon ab, welcher Parameter man zugrunde legt und welche Rechnungen und Gegenrechnungen man startet. Nur zwei Beispiele: Wer auf den Zug setzt, um möglichst umweltfreundlich zu verreisen, sollte sich mal erkundigen, woher der Strom kommt, den die Bahn braucht, um die Lokomotiven anzutreiben. Wer meint, dass ein Bus, nur weil er stinkt und rußt, besonders schlecht für die Umwelt ist, sollte sich vor Augen halten, dass er beim Ausstoß von Kohlendioxid (beim Verhältnis zu den transportierten Personen) zu den klimafreundlichen Fahrzeugen gehört. Warum ich darüber schreibe? Deshalb:

"Diese neuen Fernbusse sind das größte Übel, sie müssen so schnell wie möglich wieder runter von der Straße", meinte heute ein Leser, der mich wegen des Berichts "Klimawandel: Sachsen passt sich an" und es Leitartikels "Klimawandel als Alltag" angerufen hatte. "Sie verpesten einfach nur die Luft, es werden immer mehr, vor Kurzem stand ich auf der Autobahn im Stau hinter einem, Sie können sich ausmalen, was das für mich bedeutet hat", fügte er noch hinzu. An dieser Stelle hätte ich es einfach dabei belassen können, weil der Mann sein Anliegen genannt und seine Meinung deutlich formuliert hatte; ich hätte mich bedanken und verabschieden können. Aber das habe ich nicht, weil ich der Ansicht bin, dass dieses Thema es wert ist, dass ich jede Gelegenheit nutze, um meinen eigenen kleinen Beitrag zu leisten, damit die Menschen zum Nachdenken und Hinterfragen angeregt werden, ob ihre Einstellung richtig ist oder ob sie mal darüber nachdenken sollten, vielleicht etwas zu ändern und selbst einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Also habe ich gefragt und diese Informationen erhalten: Der Leser hat ein Auto und fährt damit zur Arbeit; er könnte auch die Straßenbahn oder den Bus nehmen, er könnte sogar mit dem Fahrrad ins Büro fahren. Einmal im Jahr fliegt er mit seiner Frau in den Urlaub; nicht weit oder sogar nach Übersee, meistens liegt das Ziel im Mittelmeerraum. Urlaub im eigenen Land kommt für ihn nicht in Frage, er will etwas anderes um sich haben als das Deutschland, das er kennt, aber nicht wirklich mag. Aktivurlaub ist auch nicht seine Sache, denn während der schönsten Zeit des Jahres will er einfach nur entspannen und sich verwöhnen lassen. Mit dem Klimawandel hat er sich bislang noch nicht viel beschäftigt, wirklich große Sorgen macht er sich deswegen aber nicht. Mehr öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder häufiger von dem Auto auf die Bahn umzusteigen, ist für ihn keine Alternative. "Dann ist man doch immer an bestimmte Zeiten gebunden, das gefällt mir nicht, ich bin lieber spontan", nannte er mir als Begründung.

Der Mann hatte mich angerufen, weil er sich über die vielen Fernbusse auf den Straßen ärgert; das Recht dazu hat er, ich will es ihm nicht absprechen. Vermutlich wird er bei seinen eigenen Gewohnheiten nichts ändern und weiterhin bei der Mobilität auf das vertrauen, was ihm lieb und eben auch teuer ist. Wirklich zum Nachdenken habe ich ihn sicherlich auch nicht bringen können, aber um diese fünf Minuten, die ich es versucht habe, tut es mir nicht leid. Denn ich fühle mich besser, als wenn ich nichts gesagt hätte. Und noch dies: Ich bin überzeugter Bahnfahrer, weil man lesen, Musik hören, schlafen, aus dem Fenster gucken oder Menschen kennenlernen kann; entspanntes Reisen ohne Stress ist mein Ding.

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