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Erst denken, dann fragen: Wie meinen Sie das?
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Bei manchen Fragen, die ich Lesern am Telefon stelle, überlege ich mir vorher sekundenlang ganz genau, ob ich sie auch wirklich aussprechen soll, weil ich mir nicht immer sicher bin, wie sie bei den Personen am anderen Ende der Leitung ankommen; schließlich möchte ich niemanden verärgern, nur weil ich etwas wissen will. Seit einiger Zeit jedenfalls - und ich weiß wirklich nicht, ob es dafür einen Grund gibt, sieht man mal vom Wetter und dem Mond ab, die sich im Zweifelsfall für fast alles verantwortlich machen lassen - häufen sich Unterhaltungen mit Lesern zwischen zehn und zwölf, bei denen ich, nachdem die Leute mir ihr Anliegen geschildert haben, diese Frage stelle: "Wie meinen Sie das?" Eine kleine Auswahl an Beispielen:
"Der Steinmeier soll sich doch erst mal darum kümmern, dass es uns hier im Osten besser geht und wir endlich die gleichen Lebensverhältnisse wie im Westen haben, bevor er sich in die Angelegenheiten anderer Länder einmischt", meinte ein Leser. "Wie meinen Sie das?", fragte ich und wollte von dem Mann außerdem wissen, ob er wirklich vom deutschen Außenminister spricht, zu dessen Hauptaufgaben es doch gehört, sich um die Beziehungen zu anderen Ländern zu kümmern.
"Warum diskutieren wir in Deutschland eigentlich immer noch über das Problem der Vorratsdatenspeicherung?", formulierte eine Leserin ihre Eingangsfrage, bevor sie mir ihre Meinung zu diesem Thema mitteilte: "Dieses Job erledigt doch schon lange die NSA für uns, also brauchen wir nur bei Bedarf bei unseren Freunden in der USA nachfragen, wenn wir mal etwas wissen wollen." "Wie meinen Sie das?", fragte ich und hakte vorsichtshalber nach, weil ich mich immer auf eher dünnem Eis bewege, wenn ich auf Ironie reagieren will, weil ich mir nie sicher bin, ob es wirklich welche ist: "Dann sind Sie also auch der Ansicht, dass wir die Verhörspezialisten der US-Army bitten sollten, unsere Polizei bei Zeugenbefragungen zu unterstützen?"
"Diese ganze Diskussion über die Finanzierung der Sanierung von Straßen und Brücken in Deutschland halte ich für ebenso völlig unnötig wie ich die Forderung eines Politikers als überflüssig erachte, dafür einen weiteren Solidaritätszuschlag zu erheben", sagte ein Anrufer und nannte mir die Lösung des Problems: Einfach die Mehrwertsteuer erhöhen, das hat doch öfter geklappt." Also, wie ich vermutete ein weiterer Fall von "Achtung, Satire", weshalb ich meine Frage etwas anderes formulierte: "Sie meinen also tatsächlich, dass auf jeden Fall der Steuerzahler dafür aufkommen soll?" Seine Antwort hat mich verblüfft, von wegen Ironie: "Sie haben es erraten, guter Mann, denn zur Kasse gebeten wird dann eben nur der, der Geld hat und es auch ausgeben kann. Gute Straßen sind für unser Land lebenswichtig."
"Ich überlege, ob ich meinen Fernseher rausschmeiße und auf dem freien Platz ein großes Foto von unserer Kanzlerin stelle, vielleicht noch eins vom Bundespräsidenten dazu", teilte mir ein Leser mit; an dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich den Mann kenne, weil er mich gelegentlich anruft, wenn er sich mal wieder über das TV-Programm aufgeregt hat. Warum er dann meine Nummer wählt? Ach ja (und seufz), mit einigen Geheimnissen habe ich zu leben gelernt, mich daran zu reiben kostet nur unnötig Energie. Also: "Wie meinen Sie das?", fragte ich, mir meiner Pflicht bewusst, das Anliegen der Leser stets ernst zu nehmen. Diesmal bekam ich eine tatsächlich nachvollziehbare Antwort: Die Regierungsfernsehprogramme werden gesäubert. Das ist nun auch den letzten Deppen klar. Kürzlich war ich erschrocken, als sich Hilke Petersen mit ihrem Frontal-21-Team aus dem öffentlich-rechtlichen Staatsfernsehen verabschiedete. Damit ist die letzte kritische Sendung vom Bildschirm verschwunden. Bisher hatte ich deswegen einmal wöchentlich das Gerät eingeschaltet. Das kann jetzt auch entfallen." Den Hinweis auf die Fotos von Merkel und Gauck hatte ich immer noch nicht verstanden, aber weiter nachfragen wollte ich dann doch nicht, weshalb ich mich mit diesen Worten verabschiedete: "Seien Sie sich gewiss, ohne Glotze lebt es sich sowieso viel entspannter."
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